Akteur

Marte.Marte Architekten
Feldkirch (A)

Architektur-Staatspreis 2004 an Architekten Marte

Die Vorarlberger Architekten Bernard Marte und Stefan Marte haben am Montagabend den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit verliehenen „Staatspreis Architektur 2004“ für Industrie und Gewerbe erhalten.

16. November 2004
Ihr Neubau der Firma „S.I.E System Industrie Electronic“ in Lustenau überzeugte die Jury durch seinen Nutzungsmix und die landschaftlich wirksame Groß;form. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) überreichte den Preis im Rahmen einer Festveranstaltung in Wien.

Die Jury strich heraus, dass die Architektur des Neubaus von Marte und Marte die demokratischen Arbeitsprinzipien widerspiegle und zu einer hohen Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz führe. Fünf weitere Projekte wurden mit Nominierungen ausgezeichnet, darunter das Gebäude der „Montfort Werbung“ (ebenfalls in Vorarlberg), eine transparente Glas-Stahl-Box auf schlanken Stützen, sowie das Heizkraftwerk Mitte Neu aus Salzburg, das mit seiner selbstbewusst-nüchternen Erscheinung nahe der Altstadt schon zu Diskussionen geführt hat.

Umgesetzte Firmen-Philosophie

Als hochstrebender Würfel liegt der Industriebau in der Lustenauer Landschaft und gewährt aus allen Geschossen freien Blick auf das Rheintal. Ein auskragender Balkon signalisiert fast überdeutlich die Lust des jungen aufstrebenden Elektronik-Unternehmens auf Expansion.

Auch sonst schlägt sich die Firmenphilosophie in der Architektur nieder: Eine kathedralenartige Cafeteria, die sich über zwei Geschosse zieht, zeigt, dass Kommunikation hier groß; geschrieben wird. Auß;erdem hat das Architekten-Team Marte&Marte ein Stiegenhaus konzipiert, das so attraktiv ist, dass die Lifte kaum mehr benutzt werden.

Wieder sichtbare Industrie-Architektur

Die Industrie-Architektur will wieder sichtbar werden. Das zeigt sowohl die Anzahl als auch die Qualität der eingereichten Projekte, wie Jurymitglied Christian Kühn feststellt. Und Vorbilder für innovative Lösungen gibt es genug: Schon in herausragenden Industriebauten des 19. Jahrhunderts versuchte sich die Ingenieur-Architektur radikal von traditionellen Formen zu emanzipieren.

Auch die Bauten der Avantgarde des 20. Jahrhunderts fanden ein Experimentierfeld in industriellen Bauaufgaben, in denen sie sich frei von traditionellen Erwartungshaltungen entfalten konnte.

Trend zu Anspruchsvollem

Seit 1990 gibt es einen regelrechten Trend zur anspruchsvollen Industrie-Architektur zu beobachten: Angefangen von Projekten des VW-Konzerns wie der „Gläsernen Fabrik“ in Dresden bis hin zu prestigeträchtigen Projekten wie der „BMW Welt“ in München von CoopHimmelblau oder dem neuen Science Center von Zaha Hadid in Stuttgart.

Der Staatspreis für Architektur versucht diesen Trend zu unterstützen und zeigt, dass gute Architektur überall zu finden ist: Vom Heizkraftwerk über die Lagerhalle bis zum Schlossereibetrieb.
Fachjury verliehen.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: ORF.at

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at

Kontakt

Bernhard Marte
Stefan Marte

Neustadt 37
6800 Feldkirch
Österreich

Tel +43 5522 35485
architekten[at]marte-marte.com




Marte.Marte Architekten  © Faruk Pinjo