Bauwerk

Hilti Art Foundation
Morger + Dettli - Vaduz (FL) - 2015
Hilti Art Foundation, Pressebild: Valentin Jeck
Hilti Art Foundation, Pressebild: Valentin Jeck

Öffentlich-private Partnerschaft für die Kunst

Hilti Art Foundation eröffnet Ausstellungsgebäude in Vaduz

22. Mai 2015 - Jutta Berger
Mit dem weißen Würfel der Hilti Art Foundation ist die Liechtensteiner Hauptstadt Vaduz ein Stückchen urbaner geworden. Direkt neben den erratischen schwarzen Block des Kunstmuseums setzten die Basler Architekten Morger +Dettli einen fünfgeschoßigen Kubus. Das strahlende Weiß der Fassade ist einem Terrazzogemisch aus Laaser Marmor und Rheinkies zu danken. 20 Millionen Schweizer Franken wurden in den Bau investiert.

„Selten kommt ein Dauerleihgeber gleich mit einem eigenen Gebäude an“, scherzte der kaufmännische Direktor des Kunstmuseums, Thomas Soraperra, bei der Medienpräsentation der neuen Kunststätte. Das Kunstmuseum Liechtenstein hat mit der Hilti Art Foundation nicht nur einen neuen Nachbarn, sondern vielmehr eine inhaltliche Ergänzung bekommen.

Drei thematische Schwerpunkte

Seit Beginn der 1990er-Jahre sammelt die Industriellenfamilie Hilti Kunstwerke der klassischen Moderne und Gegenwart. 50 von Kurator Uwe Wieczorek ausgewählte Gemälde, Skulpturen und Objekte geben einen ersten Einblick in die 200 Exemplare umfassende Sammlung. Wieczorek stellt die bis 9. Oktober 2016 dauernde erste Ausstellung unter drei thematische Schwerpunkte: Mysterium Mensch, Experiment und Existenz sowie Immanenz und Transzendenz. Zu sehen sind Werke von Gauguin über Picasso, Miró, Beckmann, Arp, Giacometti bis Imi Knoebel.

Betreten wird das neue Haus über das Kunstmuseum, das auch den Betrieb der Hilti Art Foundation übernimmt. „Wir arbeiten zusammen, aber jeder behält seine Eigenständigkeit“, skizziert Friedemann Malsch, Direktor des Kunstmuseums, die Kooperation. Für Sonderausstellungen werde man sich „inhaltlich verzahnen“.

Kuratiert wird im weißen Haus weiter von Wieczorek, den Großteil der Versicherungskosten übernimmt Hilti. Michael Hilti, Sammler aus Freude an der Kunst und dezidierter Gegner von Spekulation mit Kunst, kündigte an, die Sammlung jährlich zu erweitern. Die Höhe des Ankaufsbudgets kommuniziert der Industrielle nicht. Es ist jedenfalls besser dotiert als jenes des Kunstmuseums, das vom Landtag auf 200.000 Franken jährlich geschrumpft wurde.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at