Zeitschrift

werk, bauen + wohnen 1/2-16
Denkmal privat
werk, bauen + wohnen 1/2-16
zur Zeitschrift: werk, bauen + wohnen
Das Prinzip der Avantgarde bestimmte die Architektur der Moderne: Ihre besten Projekte verkörperten den Anspruch, der eigenen Zeit voraus zu sein. Das «befreite Wohnen» sprengte die Schwere traditioneller Hüllen und Volumen, es strebte nach Leichtigkeit und Transparenz. Gespart wurde dagegen an Komfort und Repräsentation; Innovation in Typologie, Konstruktion und Materialisierung waren wichtiger als der Anspruch auf Dauer. Inzwischen sind die Häuser in die Inventare der Denkmalpflege aufgenommen worden. Allerdings entsprechen sie oft heutigen Ansprüchen an das Wohnen ebenso wenig wie sie einen zeitgemässen Umgang mit Energie ermöglichen. Wer im Original wohnen will, muss seine Ansprüche und Lebensgewohnheiten anpassen – und darüber hinaus der Denkmalpflege Mitsprache im privaten Wohnbereich einräumen. Dieser Eingriff in die Privatsphäre ist nicht unerheblich. Neben dem kleinen Bijou gibt es auch den Massenwohnungsbau. Die Ansprüche an Nützlichkeit und Energie werden in solchen Fällen höher gewertet, denn sonst bleibt das Denkmal nicht überlebensfähig. Deshalb muss in aufwändigen Planungsprozessen der Substanzerhalt gegenüber wirtschaftlichen und energietechnischen Zwängen und den heutigen Bedürfnissen der Bewohner abgewogen werden. Denkmalpflege ist die Kunst des Einzelfalls.

Meinrad Morger im Gespräch mit Daniel Kurz und Tibor Joanelly
Das Haus gibt den Takt vor
Wohnen im Haus Huber von Paul Artaria und Hans Schmidt

Dorothee Huber
Privileg und Prestige
Plädoyer für eine Ästhetik der Angemessenheit

Claudia Moll, Walter Mair (Bilder)
Innen und Aussen als Einheit
Renovation von Haus und Garten der Oberen Schiedhalde in Küsnacht, Christ & Gantenbein, Sven Richter sowie August und Margrith Künzel

Rahel Hartmann Schweizer, Francesca Giovanelli (Bilder)
Die Sonne scheint für alle Leut'
Instandsetzung des Wohnhauses Eierbrecht von Werner Max Moser durch Ruggero Tropeano Architekten

Christine Rüb, Jan Bitter und NOSHE (Bilder)
In jugendlicher Frische
Sanierung des Studentendorfs Siegmunds Hof in Berlin durch die Baupiloten

Giulia Marino, Yves André (Bilder)
Kampf um Millimeter
Renovation der Wohnhäuser Miremont-le-Crêt in Genf von Marc-Joseph Saugey durch meier associés architectes und Oleg Calame

Zudem:
werk-notiz: «Bibergeil», eine Gruppe aus Architekten und Landschaftsarchitekten hat sich die planerische Zukunft des Kantons Aargau ausgedacht. Stefan Kurath berichtet.
Debatte: Vor dem Hintergrund der «Grauen Architektur» fordert der Architekt Benedikt Boucsein einen ungetrübten Blick auf die Realitäten der Bauproduktion. «Hohe» und «graue» Architektur könnten voneinander lernen.
Wettbewerb: An den 9. Architekturgesprächen in der Bibliothek Oechslin in Einsiedeln drehte sich alles um den Wettbewerb. Eine hochkarätige Runde stellte grundsätzliche Fragen.
Bücher: Fabienne Hoelzel über das Buch «Theoretikerinnen des Städtebaus»
Ausstellungen: Dem Wiener Modernisten Josef Frank ist eine monografische Ausstellung im MAK gewidmet. Roland Züger berichtet darüber.
Nachruf: Leo Hafner, 1924–2015
Essay: Zwischen Pyramide und Labyrinth. Expedition in einen Zwischenraum von Daniel Klos
Kolumne: Architektur ist … Mut
Bauten: 160 Meter Realismus. Wohnsiedlung Oranjeboomstraat in Rotterdam von Hans van der Heijden.
Bauten: Eine gute Geschichte. Das Kulturzentrum Lugano Arte Cultura LAC von Ivano Gianola.
werk-material: AWEL-Werkhalle in Andelfingen ZH von Rossetti Wyss Architekten, Zollikon
werk-material: Gartenbau-Werkhof in Winterthur von BDE Architekten, Winterthur

teilen auf

Weiterführende Links:
Verlag Werk AG

Tools: