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Kürzlich fuhr ich, aus Frankreich kommend, mit dem Intercity von Lausanne nach Zürich. Wie jeder fühlende Mensch weiss, ist nur wenig deprimierender als diese Strecke – vor allem ab Bern und in der Verlängerung über Winterthur nach Rorschach. Die Franzosen richten ihre Hauptverkehrsadern besonders schön her. In der Schweiz ist es genau umgekehrt: Der Reisende, der in Rorschach oder Bern in den Intercity steigt, sollte am besten die Augen schliessen. Denn es beginnt ein Trip durch die Geschmackshölle der SVP-Kleinbauern, mittelständischen Unternehmer und sozialdemokratischen Primarlehrer, ein städtebauliches Durcheinander, wie es nicht einmal im zerbombten Köln überboten wird (wo ich mit meiner Familie wohne).
In gepflegter Hässlichkeit erstarrt
Die Architektur im Schweizer Mittelland: Eine derart rücksichtslose Mischung aus Sattheit, Gemütlichkeit und Pragmatismus beleidigt das Auge.