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Le Corbusiers Architektur zum Unesco-Welterbe erklärt

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Hat es zwar (noch) nicht ins Unesco-Dossier geschafft, ist aber für Zürcher Corbusier-Fans in greifbarer Nähe: Das auch als Heidi-Weber-Haus bekannte Centre Le Corbusier im Seefeld, des Meisters letzter Wurf.
Ist seit Sonntag Unesco-Weltkulturerbe: das Wohnhaus Clarté in Genf.
Ebenso geadelt: die Villa Le Lac in Corseaux VD.

Die Aufnahme des architektonischen Werks von Le Corbusier auf die Liste des Unesco-Welterbes ist nach den Worten des Genfer Vize-Stadtpräsidenten Rémy Pagani die Krönung für zehn Jahre Arbeit. Die Stadt Genf wolle nun im Gebäude Clarté, das Teil des Unesco-Dossiers ist, eine Wohnung erwerben.

Das Dossier führt 17 Bauwerke aus Argentinien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Indien, Japan und der Schweiz auf. Neben der «Clarté» ist die Villa «Le Lac» in Corseaux VD das einzige von ursprünglich vier Schweizer Gebäuden auf der bereinigten Liste.

Zeugnis der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts

«Die Gemeinde Genf wird dem Stadtrat vorschlagen, eine Wohnung in der «Clarté» zu kaufen, die offiziellen Besuchern zur Verfügung gestellt wird», erklärte Pagani gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Der Leiter der Abteilung Bauten und Raumplanung war in Istanbul, um das Corbusier-Dossier auf der 40. Sitzung des Welterbe-Komitees zu verteidigen. Die Stadt Genf ist Mitglied der Vereinigung der Le-Corbusier-Stätten, die zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, dem Werk des Architekten zur Anerkennung als unumgängliches Zeugnis der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts zu verhelfen.

«Schon vor 30 Jahren als schützenswertes Denkmal klassifiziert»

Die Aufnahme der «Clarté» auf die Welterbe-Liste sei für Genf auch Zeichen der Wertschätzung für die denkmalschützerischen Aktivitäten der Stadt, sagt Pagani. «Die Stadt hat das Gebäude Clarté schon vor 30 Jahren als schützenswertes historisches Denkmal klassifiziert».

Die 1930 nach Plänen von Le Corbusier und seinem Cousin Pierre Jeanneret erbaute «Clarté» ist ein Mietshaus mit 50 Wohnungen, gruppiert um zwei käfigförmige Treppenhäuser. Diese Form des Stahlgerüsts war damals im Städtebau noch etwas ganz Neues. Ihre Struktur erlaubte eine Vielzahl verschiedener Wohnungstypen in ein und demselben Gebäude. Le Corbusier führte in der «Clarté» erstmals auch Duplex-Wohnungen ein, «schwebende Villen» gleichsam.

Liste 17 Le-Corbusier-Stätten auf der Unesco-Welterbeliste

Im folgenden die chronologische Liste der 17 Bauten von Le Corbusier, die am Sonntag von der UNESCO als Welterbe anerkannt wurde:

  1. Maisons La Roche et Jeanneret, Paris, Frankreich (1923)
  2. Villa «Le Lac», auch «Petite Maison» genannt , in Corseaux VD, Schweiz (1923)
  3. Cité Frugès, Pessac, Frankreich (1924)
  4. Maison Guiette, Anvers, Belgien (1926)
  5. Häuser der Weissenhof-Siedlung, Stuttgart, Deutschland (1927)
  6. Villa Savoye und Gärtnerhaus, Poissy, Frankreich (1928)
  7. Gebäude Clarté, Genf, Schweiz (1930)
  8. Mietshaus Porte Molitor, Boulogne-Billancourt, Frankreich (1931)
  9. Wohneinheit, Marseille, Frankreich (1945)
  10. Fabrik in Saint-Dié, Saint-Dié-des-Vosges, Frankreich (1946)
  11. Haus von Doktor Curutchet, La Plata, Argentinien (1949)
  12. Kapelle Notre-Dame-du-Haut, Ronchamp, Frankreich (1950)
  13. Cabanon von Le Corbusier, RoquebruneCap-Martin, Frankreich (1951)
  14. Kapitol-Komplex, Chandigarh, Indien (1952)
  15. Konvent Sainte-Marie-de-la-Tourette, Éveux, Frankreich (1953)
  16. Nationales Kunstmuseum des Okzidents, Tokio, Japan (1955)
  17. Kulturhaus von Firminy, Firminy, Frankreich (1953)

SDA/mch