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db-Wettbewerb Bauen im Bestand 2016 entschieden
db-Wettbewerb Bauen im Bestand 2016 entschieden, Pressebild: Ruedi Walti

Die Preisträger des 2016 zum zweiten Mal ausgeschriebenen db-Wettbewerbs »Respekt und Perspektive. Bauen im Bestand« stehen fest

20. Oktober 2016
Die Resonanz auf den db-Wettbewerb war mit 289 Einreichungen aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz auch in diesem Jahr sehr gross, die Bandbreite und Qualität der Projekte außergewöhnlich. Die Jury kürte drei Preisträger sowie sieben Anerkennungen.

Der Preis der db deutsche bauzeitung gemeinsam mit Saint-Gobain Weber wird seit 2014 alle zwei Jahre vergeben und ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.

Die drei gleichwertigen Preise sind jeweils mit Euro 5.000 dotiert.

Preis:
Umbau und Sanierung städtisches Verwaltungsgebäude in Saarbrücken,
BAYER & STROBEL ARCHITEKTEN, Kaiserslautern

Die Arbeit zeigt beispielhaft, wie sich ein zweckmäßiger Verwaltungsbau aus der Nachkriegszeit sowohl an veränderte Nutzungen als auch zeitgemäße technische Standards anpassen lässt. Die ruhige Materialisierung sowie die Öffnung zum Straßenraum werten das Gebäude und damit auch sein städtisches Umfeld deutlich auf. Unter konsequenter Ausnutzung der vorhandenen Tragstruktur konnten großzügige und helle Innenräume mit einladender Atmosphäre für städtische Mitarbeiter und Bürger entstehen. Als kommunale »Standard-Bauaufgabe«, die in großer Zahl überall ansteht, erweist sich die Arbeit als wegweisend.

Preis:
Umbau und Erweiterung eines Apartmenthauses zum Hotel in Basel (CH),
Buchner Bründler Architekten, Basel

Durch die gelungene gestalterische Auseinandersetzung mit der unter Denkmalschutz stehenden Architektur der 50er Jahre werden die »Zeitschichten« des Gebäudes erlebbar. Die Ergänzungen am Gebäude sind zwar ablesbar, bilden dabei jedoch eine Einheit mit dem Bestand. So wird die bereits vorhandene Qualität der Architektur unter Wahrung ihres Charakters gestärkt. Das entstandene Vier-Sterne-Hotel zeigt sich in einer zeitgemäßen Ästhetik, die u.a. durch sichtbare Brüche die Neugier des Betrachters weckt. Die Arbeit zeigt sich als lustvolles Statement zum Umgang mit denkmalgeschütztem Bestand, ohne den nötigen Respekt davor zu verlieren.

Preis:
Sanierung, Umbau und Restaurierung des Burgklosters als Bestandteil des Europäischen Hansemuseums in Lübeck, Studio Andreas Heller Architects & Designers, Hamburg

Die Vielschichtigkeit der Bauaufgabe auf historisch bedeutendem Areal präsentiert sich als fein austariertes Ensemble aus Freiräumen, behutsam sanierten und bereinigten Baudenkmälern sowie einem Museumsneubau. Materialwahl und Formgebung der vielgestalten Eingriffe sowie die sorgfältige städtebauliche Fügung tragen die souveräne Neuordnung des sensiblen Stadtraums. Trotz aller Behutsamkeit beim Umgang mit dem Bestand bleibt der Neubau des Museums als anspruchsvolle, zeitgemäße Architektur erkennbar und verortet das Gesamtensemble in der Gegenwart.

Anerkennungen:

Umbau Wohnhaus, Obstalden (CH), von lilitt bollinger studio, Basel
Erweiterung Dreifamilienhaus, Winterthur (CH), von SchneiderGmür Architektur, Winterthur
Effizienzhaus Plus im Altbau, Neu-Ulm (D), von 05 Architekten - Raab Hafke Lang, Frankfurt a.M.
Umbau und Erweiterung Baukörper C, Festung Franzensfeste (I), von Markus Scherer, Meran
Umnutzung eines vormaligen Bahnwasserturms, Heidelberg (D), von LoebnerSchäferWeber, Heidelberg
Umbau und Sanierung Lessing-Gymnasium Frankfurt a.M. (D), von Meixner Schlüter Wendt Architekten, Frankfurt a.M.
Fassadengestaltung und energetische Sanierung Wohnungsbau, Hamburg (D), von CARSTEN ROTH ARCHITEKT

Die Preise werden im Dezember in Stuttgart verliehen.

Jury:
Alexis Angelis, Angelis & Partner Architekten
Matthias Burkart, 4a Architekten
Christian Duder, Werner Sobek Group
Andreas Veauthier, av-a Veauthier Architekten
Georg J. Kolbe, Saint-Gobain Weber
Ulrike Kunkel, Chefredakteurin db
Christian Schönwetter, Redakteur db-Metamorphose

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