Die Party ist noch nicht zu Ende

imago/Xinhua
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Dubai ist die Welthauptstadt der kapitalistischen Stadtentwicklung. Für die Expo 2020 bläht sich die dortige Immobilienblase noch einmal mächtig auf.

Zumindest quantitativ geht es voran: Die Weltbevölkerung wächst, über die vergangenen 200 Jahre betrachtet explosionsartig, von einer Milliarde Menschen auf heute 7,4 Milliarden. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Wachstum verlangsamt, liegt aber in absoluten Zahlen noch immer bei jährlich rund 75 Millionen. Allein in China wächst die Bevölkerung trotz Ein-Kind-Politik nach wie vor um sieben Millionen Menschen pro Jahr. Im Jahr 2050 ist mit einer Weltbevölkerung von zehn Milliarden zu rechnen, von denen ein überwiegender Teil in Städten leben wird. Die Wachstumsschmerzen, die Wien gerade durchmacht, nehmen sich neben solchen Zahlen bescheiden aus.

Maßgeblich für die Nachfrage nach Gütern, Dienstleistungen und nicht zuletzt Immobilien ist dabei nicht nur die absolute Zahl an Menschen, sondern auch der global zunehmende Wohlstand. Die Nachfrage nachWohnungen und Büros steigt oft deutlich schneller als die Bevölkerungszahl und kann regional exponentielle Steigerungsraten erreichen. Diese Situation ist der ideale Ausgangspunkt für Immobilienblasen, in denen es für Spekulanten darauf ankommt, möglichst schnell und profitabel zu bauen und im richtigen Moment aus dem Spiel auszusteigen. China erlebte eine solche Blase mit einer Spitze im Jahr 2009, bei der sich die Preise im Vergleich zu 2005 verdreifacht hatten. Das Land verbrauchte in zwei Jahren so viel Beton wie die USA im gesamten vergangenen Jahrhundert. 2013 begannen die Preise zu kollabieren, da es an Nachfrage fehlte. Bis heute ist die Blase, die Geisterstädte mit schlecht konstruierten Wohnhochhäusern und leeren Shoppingmalls hinterließ, noch nicht verarbeitet.

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