Bauwerk

Einfamilienhaus Mils
Johannes Wiesflecker - Tirol - 1999
Einfamilienhaus Mils, Foto: Nikolaus Schletterer
Einfamilienhaus Mils, Foto: Nikolaus Schletterer
Einfamilienhaus Mils, Foto: Nikolaus Schletterer
14. September 2003 - Az W
Das Grundstück ist ein nach Süden geneigter leichter Hang, der trapezförmig spitz zur Straße zuläuft. Das vorgegebene Raumprogramm der drei Bewohner übersteigt die Möglichkeiten auf den ersten Blick, insbesonders da eine Außenraumqualität gewünscht war. Die drei grundsätzlichen Bereiche Infrastruktur/Freizeit - Wohnen - Individuelles Wohnen/Schlafen waren diskutierbare Nutzungsstrukturen. Diese drei Nutzungsbereiche sind in dieser Reihenfolge übereinandergestapelt und über ein großzügiges dreigeschoßiges Vertikalverbindungselement verknüpft.
Das in den Hang hineingeschobene Infrastruktur/Freizeit - Geschoß nimmt praktisch die gesamte Grundstücksfläche ein und wird über das dreigeschoßige Element im Osten und über eine horizontale begehbare Verglasung im Westen so belichtet, dass man nie das Gefühl eines Untergeschoßes hat. Der Bereich Freizeit, Sauna, Gast wird über dieses Oberlichtband belichtet und hat durch eine großzügige Raumhöhe und eine Freitreppe in den Garten Luft und Qualität.
Das eigentliche Erdgeschoss liegt L-förmig darüber und bildet in den Bereichen über der Garage und im Bereich bis zum Oberlicht eine gute Außenraumeinbindung. Der Grundriss ist durch den Bereich Speis / WC in zwei Bereiche gegliedert, wobei der Koch-Eßbereich nach Süden orientiert ist, der zweite Raumteil eine Querstellung erfährt. Die Ausbildung von Bereichen im Innen- und Außenraum in bewusster Proportionierung und Materialsprache ist Grundthema des Hauses.
Im Obergeschoss sind drei individuelle Schlafsituationen, wobei der Kindbereich Garconnierencharakter hat. Auch hier spielen Innen - und Außenbezüge die eigentliche Rolle und geben den Räumen unterschiedlichen Charakter, von introvertiert bis extrovertiert, von schlitzartig belichtet bis zur großen Öffnung, von Belichtungen von unten bis zur Öffnung gen Himmel. Die Materialsprache Sichtbeton, Glas und Holzplatten stellen den Abstand und den Bezug zum Ort dar und sind konzeptionell zugeordnet. (Text: Architekt)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Tragwerksplanung

Fotografie