Bauwerk

Stadthaus
DMAA - Wien (A) - 2001
Stadthaus, Foto: Margherita Spiluttini
Stadthaus, Foto: Margherita Spiluttini
8. August 2003 - Az W
Begrünte Urbanität in einem dafür empfänglichen Umfeld: Eine Baulücke im dicht verbauten innerstädtischen Gebiet bot die Gelegenheit, zwei unterschiedliche Nutzungsaspekte (Wohnen und Arbeiten) und zwei unterschiedliche Bebauungsklassen (strassenseitig Bauklasse 5, im Hof Bauklasse 1) zu einer heterogenen Stadtlandschaft zu verschränken, die beiden Teilen dieser Doppelbegriffs - also den Parametern des Städtischen ebenso wie dem eines nutzbaren Grünraums - mit grosser Sorgfalt gerecht wird.

Die Architekten haben mit ihrem Entwurf einem alten und in diesem Bezirk vorherrschenden Typus (Wohnhäuser mit mehr oder minder pfleglich gestalteten Hinterhöfen und daran angekoppelten niedrigen Gewerbebauten) vollkommen neu interpretiert und so zu marktreifer Zeitgenossenschaft verholfen. An der relativ stark befahrenen Wimbergergasse ist die „räumliche“ Fassade des Wohnhauses mit zwei Meter tiefen Wintergärten und expressionistisch ziselierten Glasbrüstungen ausdrucksstark rhythmisiert, während die nördliche Hofseite durch kleine Austrittsbalkone aufgewertet wurde.

Zwei Erschließungskerne, die zu den teilweise durchgesteckten Wohnungen (jeweils mit mittigem Sanitär- und Küchenbereich, einer hofseitigen Rückzugsseite und einer strassenzugewandte Wohnseite ausgestattet) flankieren das grosszügige Foyer dieses Wohn- und Bürohauses. Die grünen Mäander der niedrigen Bürotrakte im Hof sind in der Tiefe der Parzelle gegenläufig aufgefaltet und bieten spannungsvolle Raumlösungen mit vielfältigen Durchblicken sowie einer als gemeinschaftlich nutzbaren „hügeligen“ Dachlandschaft, die keinerlei Hinterhoftristezza aufkommen lässt. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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