Bauwerk

Hauptschule
Karl F. Thalmeier - Hallein (A) - 2001
Hauptschule, Foto: Margherita Spiluttini
Hauptschule, Foto: Margherita Spiluttini
14. September 2003 - Az W
Die Denkmalpflege als Inspiration: Der Raum zwischen einer Mitte der 1950er Jahre errichteten Haupt- und einer Mitte der 1960er Jahre errichteten Volksschule war mit zwei unzeitgemässen Turnsälen, einer Aula und desolaten Nebenräumen gefüllt, die einem neuen Zwischentrakt weichen sollten. Ein Wandfresko des Halleiners „Wux“ Mittermayer - ebenso wie die Hauptschule unter Denkmalschutz gestellt - in der ehemaligen Aula war jedoch zu erhalten, was die Dialektik zwischen Alt und Neu verschärfte und zur besonderen Planungsaufgabe erhob.

Der offensive Umgang mit diesen Rahmenbedingungen führte zu einem spannungsvollen Neben- und Miteinander verschiedener Zeitschichten: die neue Schule wurde regelrecht um die „geschützte“ Substanz herumgebaut und umfängt - ohne mit ihr strukturell zu verschmelzen - die in situ erhaltene Freskowand. Diese freimütige Bau-Gesinnung im Wortlaut des Architekten: „Es sollte eine Schule entstehen, in der man täglich lernen kann, dass es keine Normen für Lebensbewältigung gibt, dass nur erfolgreich sein kann, wer Altes kennt, für Neues offen ist und die Qualitäten vom einen und anderen filtert und verbindet.“

Der neue, farblich signifikante Zwischentrakt, der in seiner Materialisierung zitathaft auf die Industriegeschichte des Stadtteils verweist, wertet nicht nur die beiden bestehenden Schulen infrastrukturell und räumlich auf, sondern kommt mit einem zusätzlichen Musik- und Veranstaltungsraum auch dem kulturellen Leben der Stadt zugute. (Text: Gabriele Kaiser, 23.05.2002)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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