Bauwerk

Musée des Confluences
Coop Himmelb(l)au - Lyon (F) - 2014
Musée des Confluences, Foto: Christian Richters / ARTUR IMAGES
Musée des Confluences, Foto: Edmund Sumner / ARTUR IMAGES
24. Januar 2003 - newroom
Crystal Cloud of Knowledge. Die Gesellschaft der Zukunft wird eine Gesellschaft des Wissens sein. Dieses Wissen jedoch lässt sich kaum mehr in abgrenzbare Fachgebiete teilen. Innovation entsteht in Zwischenräumen, in der Unschärfe, im Übergreifen und Hybridisieren. Die Fragen der Zukunft werden in den Übergangsbereichen zwischen Technik, Biologie und Ethik – den zentralen Themen des Musée des Confluences – entschieden. Formmutation, Durchdringung, Deformation, Gleichzeitigkeit, Auflösung und Veränderlichkeit sind die Auswirkungen dieser Themen auf die Architektur. Die daraus entstehende Architektur konstituiert sich durch das Aufeinandertreffen, Verschmelzen und Mutieren verschiedener Entitäten zu einer neuen Gestalt.

Das Musée des Confluences versteht sich nicht als exklusiver Musentempel des Bildungsbürgertums, sondern als öffentlicher Access Provider zum Wissen unserer Zeit. Es stimuliert eine direkte, aktive Benutzung – nicht nur als Museumsort –, sondern als ein Treffpunkt in der Stadt. Die Architektur hybridisiert die Typologie des Museums mit der Typolige eines urbanen leisure space.


Hard Space – Soft Space. Aus der markanten Schnittstellen-Situation des Bauplatzes ergibt sich die stadträumliche Überlegung zweier komplex miteinander verbundenen architektonischen Einheiten.
Der sich zur Stadtseite hin erhebende Kristall ist städtisches Forum und nimmt die Besucherinnen und Besucher in Empfang. Seine klaren, ablesbaren Formen stehen für die Welt, in der wir uns täglich bewegen.
Die Wolke hingegen birgt das Wissen der Zukunft; ein weicher Raum aus verborgenen Strömen und unzähligen Übergängen.

Gegenwart und Zukunft, das Bekannte und das zu Erforschende verstehen sich im Musée des Confluences als räumliche Versuchsanordnung „zur Erregung öffentlicher Neugier“. In Fortsetzung des Parks von der Südspitze der Insel formuliert sich ein neuer urbaner Raum; eine Landschaft aus Rampen und Ebenen, die die Grenze zwischen Drinnen und Draußen zu einer dynamischen Sequenz von räumlichen Ereignissen auflöst.

Dieser Bewegung folgt auch die alternierende räumliche Struktur der Ausstellungsräume. Abgeschlossene Black Boxes und freie Ausstellungsflächen plazieren sich abwechselnd unter Ausnutzung der doppelten Raumhöhe in zwei Etagen. Die Architektur ist genau so veränderlich wie der ihr anvertraute Inhalt.

Die darin liegende permanente Neuerfindung eines urbanen Events vermag Lyon im regionalen wie im globalen Kontext hervorragend zu positionieren. (Text: Architekten)

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