Bauwerk

´wohnen im heu´
Martin Scharfetter - Lans (A) - 2004
´wohnen im heu´, Foto: Günter Richard Wett
´wohnen im heu´, Foto: Günter Richard Wett

„wohnen im heu“

20. Dezember 2003 - Az W
Für diesen Umbau gab es zwei klare Vorgaben: Das bäuerliche Ensemble aus Wohnhaus, Stall und Scheune sollte in seinen Konturen erhalten bleiben, zugleich sollten als Bezugspunkt zur Lebensweise und familären Bindung der Bauherren zu Cina Elemente ostasiatischer Wohnkultur in die Planung miteinfließen. Dieser kulturelle Brückenschlag sollte sich in der Raumkonzeption und in der Verwendung bestimmter Materialien (Holz, Stein, Lehm, Tatami-Bodenmatten) abzeichnen.

Da die äussere Silhoutte des alteingesessenen Seehofs unverletzt bleiben musste, vollzog sich die Transformation des Bestands von innen heraus. Im Inneren des alten Tennengebäudes wurde gewissermassen ein Haus im Haus errichtet, die Aussenform blieb in ihrer Identität bestehen, das neue Objekt wurde aus dem vorhandenen Volumen geschnitten. Diese introvertierte Metamorphose ermöglichte unerwartete „Begegnungen“ zwischen Alt und Neu.
Zwischen altem Heustadl und neu eingesetztem Holzhaus liegt eine Zwischenraumzone, die funktional nicht immer eindeutig besetzt ist und die die Ambivalenz zwischen geschlossenen und offenen Räumen, zwischen Hell und Dunkel auf mehreren Ebenen auslotet. Eine klare Grenzlinie wird gewusst nicht gezogen, eine grosse Glasscheibe rahmt den Ausblick auf Wald, Wiese und See. Das Wohnen in direktem Bezug zur Natur bleibt auch seiner neuen, interkulturellen Formulierung das wesentliche Leitmotiv. (Text: Gabriele Kaiser, 18.12.2003)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at