Bauwerk

Platz- und Eingangsgestaltung
Gerhard Mitterberger - Salzburg (A) - 1996
Platz- und Eingangsgestaltung, Foto: Zita Oberwalder
Platz- und Eingangsgestaltung, Foto: Zita Oberwalder
Platz- und Eingangsgestaltung, Foto: Zita Oberwalder
14. September 2003 - Az W
Das Amtsgebäude der Salzburger Landesregierung wurde 1970 von den Architekten Kohlbacher / Laimer / Salpius erbaut. Ursprünglich sind die vier Bürotrakte in Windmühlenflügelform um eine zentrale Halle orthogonal situiert, aufgeständert, das Erdgeschoss frei durchgehend und bis auf die verglaste zentrale Halle und die Kantine unverbaut. Die Halle mit den umlaufenden Balkonen und der natürlichen Belichtung durch Oberlichter geben dieser zentralen Erschließungs- und Kommunikationszone eine hohe Qualität und Grosszügigkeit.
Bedingt durch die beengten Raumverhältnisse im Gebäude und der Weigerung der Salzburger Baubehörde einer, obwohl im Konzept vorgesehenen, Aufstockung zuzustimmen, wurde das freie Erdgeschoss sukzessive zugebaut. 1996 wurde somit der letzte Flügel, sowie der letzte freie Zugang zur Halle geschlossen. Um den Büroraum maximal zu nutzen wurde nur eine Achse seitlich für den Haupteingang frei gelassen. Diese nunmehr architektonisch neutralisierte Eingangssituation manifestierte den Handlungsbedarf von Seiten der Baubehörde und man entschloss sich den Wettbewerb für Kunst am Bau auszuschreiben - um mit „Kunst“ zu retten, was man an Architektur entstellt hatte.
Mit den verwendeten Elementen - industrielle Fertigteile und Heckenbepflanzungen - Fläche wird sie in Bezug gesetzt zur Platte, horizontal sowie vertikal, indifferente Wege werden überlagert vom definierten Wegesystem, die organische „Unordnung“ der bestehenden Bäume wird in Bezug gesetzt zur strikten Ordnung der neugepflanzten Hecken, diese ist ca. 1 Meter hoch und wird kontinuierlich geschnitten.
Im Kreuzungsbereich Michael-Pacherstrasse / Mascagnigasse wird der Platz wieder zum Öffentlichen Raum. Das bis jetzt übliche „wilde“ Parken wird durch die Hecken geordnet, ungestört dessen ist der Platz durchgehend fussläufig begehbar.
Von der Michael-Pacherstrasse zieht die horizontale Platte schräg in Richtung des Hauses und des Haupteinganges, ungefähr 15 cm über dem Pflaster, der Platz geht darunter hindurch. Diese Platte beschränkt den Fahrverkehr und ist gleichzeitig Weg und Leitobjekt vom öffentlichen Gehsteig zum Haupteingang in den Platz. Dort wird, durch die vertikale Platte, die Gehrichtung umgelenkt. Das vorgehängte Ornamentglas, indirekt beleuchtet, wird zum Schriftträger und Wegweiser. Die Überdachung ist Teil des Gebäudes, die tragende Formrohrkonstruktion ist im Stützenraster des Bestandes angeordnet, sie trägt das Glasdach aus gehärtetem Ornamentglas für den Eingangsbereich und den Fahrradabstellplatz. (26.03.2001)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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