Die grundlegende architektonische Intervention im rückwärtigen Teil des Landesmuseums hat die funktionalen und räumlichen Probleme in dessen Binnenstruktur hervorragend gelöst. Durch die Schließung der historischen U-Form zum jetzigen Rechteck sind erstmals Rundgänge auf den verschiedenen Ebenen möglich. Herzstück der Erweiterung ist die einladende, weitläufige Foyerhalle mit offenen Übergängen in die angrenzenden Bereiche. Wie schon die Jury des Wettbewerbs betont hat, wahrt der ergänzende Eingriff in den Bestand die Balance von Alt und Neu. Die Formensprache der neuen Bauteile überzeugt durch ihre sachliche, undekorative Klarheit. Diese noble Zurückhaltung verbindet sich mit einer sinnfälligen Lichtführung. Erfreulicherweise zeichnet sich die Figur der großen Treppenanlage auf der Hofseite des Gebäudes durch einen markant gefassten Glaskörper ab. Die intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Bauherrschaft und Architekten hat sich auch bei den denkmalpflegerischen Belangen bewährt. Das Projekt wurde beim BTV-Bauherrenpreis 2003 mit einer Anerkennung ausgezeichnet. (aus: 3. BTV Bauherrenpreis für Tirol 2003, Text: Wolfgang Jean Stock)