Bauwerk

Fachhochschule Eisenstadt
RIEPL RIEPL ARCHITEKTEN - Eisenstadt (A) - 2003
Fachhochschule Eisenstadt, Foto: Wolfgang Thaler
Fachhochschule Eisenstadt, Foto: Wolfgang Thaler
Fachhochschule Eisenstadt, Foto: Wolfgang Thaler
5. Juni 2004 - Az W
Die neue Fachhochschule ist Bestandteil der großräumigen Stadterweiterungszone im Süden Eisenstadts, die wesentlich vom stark expandierenden Technologiepark geprägt wird. Das Bauwerk sucht die Balance zwischen städtebaulich angemessener Einfügung und jenem Maß an Selbstbehauptungskraft, das der inhaltlichen Bedeutung der Institution gerecht wird und das erfolgreiche Bestehen in der schroffen suburbanen Landschaft sicherstellt. Der weit ausladende Hörsaaltrakt sorgt für erkennbare Signifikanz und setzt eine weithin sichtbare einladende Geste. Der öffentliche Charakter des Hauses findet auf den ersten Blick darin seine architektonische Entsprechung.

Die Eingangszone unter den Hörsälen, die alle zentralen Einrichtungen wie Bibliothek und Café beinhaltet, ist betont offen und transparent. Die so entstehende Verschränkung von Innen- und Außenraum bildet ein wesentliches Leitthema für den gesamten Bau. Der Baukörper ist im gleichen Maße kompakt wie auch porös, sodass ein vielfältiges Gefüge entstand, das auf eine geraffte Interpretation der angelsächsischen Campusidee abzielt. Die Wege sind kurz und netzartig verflochten. Immer wieder stoßen sie auf Aufenthaltszonen und grüne Höfe, sodass trotz genereller Dichte eine innere Offenheit und abwechslungsreiche Raumsequenzen entstehen. Die durchwegs geschosshohen Verglasungen unterstreichen die Durchlässigkeit der Baustruktur. Die Konstruktion besteht aus einer spezifischen Mischung verschiedenster Materialien, die entsprechend ihrer charakteristischen Eigenschaften eingesetzt werden. Stahl und Beton für das Tragwerk. Holz, Blech und Glas für die Fassade.

Durch die gedämpfte Höhenentwicklung entstehen Überschaubarkeit und Maßstäblichkeit in den Freiräumen ebenso wie im Inneren des Gebäudes. Wenn es dadurch gelang, eine Atmosphäre der Geborgenheit zu schaffen, ähnlich jener, die die lokale Bautradition auszeichnet, dann wäre unser Ziel erreicht: Nämlich trotz aller ökonomischer und funktioneller Notwendigkeiten einen betont kommunikativen und alltagstauglichen Bau zu verwirklichen. (Text: Architekten)

Aus aktuellem Anlass: Man darf zum Burgenländischen Landesbaupreis 2004 gratulieren!

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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