Bauwerk

T-Center St. Marx
Architektur Consult, Domenig & Eisenköck - Wien (A) - 2004
T-Center St. Marx, Foto: Paul Ott
T-Center St. Marx, Foto: Paul Ott
T-Center St. Marx, Foto: Paul Ott
20. November 2004 - Az W
Im Gegensatz zur landläufigen Fertigkeit, Geschosse in die Höhe zu stapeln, bestand bei dieser Liegenschaft die Kunst darin, dem Stadtraum ein differenziertes Volumen mit eindrücklicher Geste „in die Quere“ zu legen. Das T-Center St. Marx setzt, so die Architekten, zum „architektonischen Flügelschlag“ an, der auf Grund seiner „Dimension und skulpturalen Wirkung weit über den 3. Wiener Gemeindebezirk hinaus wahrgenommen wird.“

Mit seiner weitläufigen und durchlässigen Sockellandschaft versucht das in seiner Höhen- und Breitenentwicklung spannungsvoll strukturierte Gefüge, die räumliche Heterogenität zwischen der Front an der Rennwegkante und der industriellen Herbheit des ehemaligen Schlachthofareals auszugleichen. Die konkrete stereometrische Form ergab sich vor diesem ambivalenten städtebaulichen Hintergrund aus den funktionalen Anforderungen eines großen Bürozentrums sowie dem Anspruch, mit einem dynamischen Bauwerk, das auch als Landmark einen Ankerpunkt in die Stadtsilhouette setzt, einen Anstoß zu weiteren Strukturentwicklungen zu geben.

Das in mehrere Komplexe aufgelöste Büro- und Geschäftszentrum besteht aus einem skulptural geformten Flügel (Kernbereich mit zentralem Hochpunkt und interner Verteilerebene), vier erweiterungsfähigen „Fingern“ (Bürotrakte T-Systems, Hotel), einer öffentlichen, das Niveaugefälle ausspielenden Sockelzone und einem von mehreren Fuß- und Radwegverbindungen durchzogenen Vorbereich an der Rennwegseite. Die liegende Skulptur, dieses mächtige neue Unternehmens-Flaggschiff wurde aufgrund seiner markanten Einbindung in den konkreten Kontext mit dem Otto Wagner Städtebaupreis 2004 ausgezeichnet. Die Jury brachte dafür triftige Gründe vor: „Das T-Center St. Marx ist ein einzigartiges städtebauliches Landmark, das kraft seiner Größe, Prägnanz und architektonischen Qualität eine urbanistische Katalysator-Wirkung auf seine Umgebung hat.“ Dass dieses prägnante Objekt auch insgesamt 2.500 Arbeitsplätze birgt, sei der Vollständigkeit halber noch hinzugefügt. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at