Bauwerk

Flughafen Tower Schwechat
Zechner & Zechner - Schwechat (A) - 2005
Flughafen Tower Schwechat, Foto: Reinhard Forster
Flughafen Tower Schwechat, Foto: Reinhard Forster
Flughafen Tower Schwechat, Foto: Reinhard Forster
6. Mai 2005 - Az W
Der Neubau des Flugsicherungstowers wurde notwendig, um die Übersicht über das Geschehen des erweiterten Vorfeldes – bedingt durch den Terminalausbau „Skylink“ – zu gewährleisten. Als optimale Position wurde ein Grundstück im direkten Zufahrtsbereich zum Flughafen fixiert. Diese prominente Lage des neuen Towers bot die Chance, im Entree zum Flughafenareal ein städtebauliches Zeichen mit Signalcharakter zu schaffen.

Die Kombination der Funktionen Flugsicherungstechnik im Sockel und der eigentlichen Kontrollräume im Kopf des Bauwerks unterstreicht den Turmcharakter und die gewünschte Zeichenhaftigkeit. In Assoziation zum Verkehrsmittel Flugzeug (Geschwindigkeit, Energie) entwickelt der Turm eine vertikale Dynamik. Der Gebäudesockel richtet sich nach den Baufluchtlinien, der Kopf des Turmes nach der Hauptblickrichtung der Kanzel. Die ca. 45°- Verdrehung der beiden Segmente zueinander präsentiert sich in der Übergangszone der beiden Richtungen und Außenkonturen in Form einer Membran. Durch diese Massnahme entsteht ein Gebäude, das in seinem Charakter eher einem Hochhaus als einem „klassischen“ Tower entspricht. Neben der Artikulierung des Gebäudes als eine zusammenhängende Großform wird durch die Membranzone die Drehbewegung zwischen den verschiedenen Gebäudeteilen sichtbar gemacht.

Ziel dieser Konzeption war vor allem auch, dem Kontrollturm eine eigene Identität, ein unverwechselbares Erscheinungsbild zu geben. Der Flughafen Wien soll mit Errichtung des neuen Towers ein Gebäude erhalten, das einem Leuchtturm gleich Signale an seine Umgebung abgibt. Je nach Lichtsituation wirkt die Membranhaut opak. Nachts wird das Mittelstück durch Beleuchtung oder Projektionen körperhafter und entwickelt ein Eigenleben. Denkbare Bespielungsszenarien sind künstlerische Interventionen, nützliche Infos wie Wetterberichte, oder lukrative Großflächenwerbung. Durch die besondere Höhe des Gebäudes von über 100 m ist es bereits von großer Entfernung sichtbar und dient so zur Orientierung der ankommenden Reisenden und der Personen innerhalb des Flughafens. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at