Bauwerk

bürogebäude r12
archiguards ZT GmbH - Wien (A) - 2004
bürogebäude r12, Foto: Michael Hierner
bürogebäude r12, Foto: Gerald Zugmann
31. März 2005 - Az W
Die auf drei Häuser aufgeteilten Geschäftsbereiche der Firma (Druckerei- und Reprobereich, Büros) sollten endlich unter ein gemeinsames Dach zusammengefasst werden, wobei den Bauherren die funktionale Elastizität der Arbeitsplätze in einer sich rasch und nie ganz vorhersehbar entwickelnden Branche ein besonderes Anliegen war. Ein weiteres Spezifikum der Firma ist der besondere Bedarf an Licht für eine optimale Beurteilung der Farbtreue an den Bildschirmen sowie an den Ausgabegeräten. Die Architekten konzipierten eine Art modernen Werkhof, bestehend aus „gestapelten Etagen mit frei gestaltbarer Fläche, in der Nutzung gleichberechtigt für intellektuelle und manuelle Arbeit.“ Die Druckerei ragt als dunkler Baukörper aus dem Boden, darüber stapeln sich wie offenes Regal die großräumigen Büroebenen (für die elektronische Bearbeitung der Bilddaten). Auf das hofseitige Gründach der Druckerei wurde als eigenständiger Baukörper aus Holz (kreuzverleimte Massiv-Platten) ein Konferenzraum gesetzt, das zurückgesetzte Dachgeschoss trägt ein schattenspendendes Flugdach aus Aluminium und Stahl.

Das Gebäude ist als Stahlbetonkonstruktion errichtet, wobei lotrechte sowie A- und V-förmig verstetzte Stützen und aussteifende Scheiben das Traggerüst der unterzugsfreien Deckenplatten bilden. An der Sraßenfront ist eine Stahlkonstruktion angehängt, die mit Kalksteinplatten bekleidet ist. Hinter dieser ostentativ „schwerelosen“ hellen Steinmaske der Strassenfassade verläuft die lineare Erschließung über alle Ebenen, sodass auch Kunden und Besucher den gesamten Betrieb durchwandern können, ohne die Arbeitsabläufe zu stören. Die Architekten bezeichnen diese Erschließungsvertikale als kommunikativen „Hauptplatz“, der für die unterschiedlichsten Formen der Zusammenkunft (Pausenflächen, Firmenevents) geeignet ist. Der Produktionsbereich erstreckt sich über das gesamte von der Straße zurückgesetzte Erdgeschoss, die Großraumbüros darüber sind Richtung Hof mit französischen Fenstern ausgestattet, deren 80 cm tiefe und mattschwarze Laibungen die Lichtreflexion minimieren. Dank eines ausgeklügelten Klimakonzeptes kommt das Gebäude auch in den Wintermonaten ohne Heizung aus, und es werden sogar die Abwärme der Druckmaschinen und der Serveranlagen in den Energiekreislauf des Hauses rückgeführt (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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