Bauwerk

´hängende gärten´
Günter Lautner, Nicolaj Kirisits - Wien (A) - 2003
´hängende gärten´, Foto: Manfred Seidl
´hängende gärten´, Foto: Manfred Seidl
´hängende gärten´, Foto: Manfred Seidl
19. September 2005 - Az W
Das Haus ist durch zwei deutlich unterschiedlich strukturierte Wohnformen charakterisiert: Der Gebäudesockel birgt eingeschossige Laubengangwohnungen mit Gärten im EG und Veranden in den Obergeschossen. Das Luftgeschoss als „hängende Gärten“, ein für alle Bewohnerinnen zugänglicher 2.400 m² großer Dachgarten im vertikalen Zentrum des Gebäudes. Zweigeschossige Reihenhausgruppen ruhen auf den Stützen des luftgeschoßes. Durch die Drehung der beiden Systeme entstehen komplexe Innen- und Außenräume, deren Vielfalt erst beim Durchschreiten erlebbar wird. Die skulpturale Form mit Höfen, Durchblicken, Aussichtspunkten und Gärten generiert immer neue und spannende Raumkonfigurationen. Das einzige, räumlich großzügig formulierte Stiegenhaus für 101 Wohnungen bildet den Fokus der Wege im Gebäude und versteht sich neben den geräumigen Laubengängen als primärer Treffpunkt der Bewohnerinnen. Hier sind die Gemeinschafts-, und Dienstleistungsbereiche angeordnet: Dachgarten „hängende Gärten“, Wintergarten, Büros, „Wohnen mit Service“ .

Gemeinschaftsräume sind dafür eine wichtige Voraussetzung. Sie sind an den Hauptwegen angeordnet, der Saal mit Küche im EG mit Zugang zum bepflanzten Südhof und Garten, der Wintergarten im 4. OG inmitten der „hängenden Gärten“. Beide Räume sind mit Sanitärbereichen ausgestattet und eignen sich für Feste, als Aufenthalts-, und Spielräume als „informelle“ Raumerweiterung der Wohnungen.

Das gesamte 4. OG wurde als Dachgarten mit einem großartigen Ausblick auf die Wiener Hausberge angelegt. Offene und überdachte Bereiche erzeugen vielfältige Lichtsituationen und Nutzungsmöglichkeiten. Den Plätzen unter den sechs Reihenhäusern sind unterschiedliche Charakteristika zugeordnet (Kinderspielplatz, Ballspielplatz, Sonnendeck, Gymnastik, Wasserbecken, japanischer Garten), ergänzt durch Bepflanzungszonen wie Rosengarten, Mieterbeete, Spielwiese, etc.; Kletter- und Rankgewächse wirken raumbildend.

Der räumlichen Verschmelzung von Arbeit und Freizeit wird in den Grundrissen Rechnung getragen. Jede Wohneinheit verfügt über einen zusätzlichen neutralen Bereich, der als Arbeitsraum genutzt werden kann und zum Laubengang orientiert ist. Zusätzlich sind an das Stiegenhaus in den Sockelgeschossen Büros angedockt, die von den Bewohnerinnen gemietet werden können. Zusammenschaltbarkeit von Wohnungen für Mehrgenerationenwohnen, Wohngemeinschaften bzw. Wohnfläche nach Bedarf und Lebensphasen. In den Sockelgeschossen sind Kleinwohnungen vorgesehen, die an die Nachbarwohnungen angebunden werden können, ebenso können Maisonetten mit Kleinwohnungen verbunden werden. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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