Bauwerk

Wohnbau St. Magdalen
HERTL.ARCHITEKTEN - Villach (A) - 2005
Wohnbau St. Magdalen, Foto: Paul Ott
Wohnbau St. Magdalen, Foto: Paul Ott
30. September 2005 - Az W
Auf die Lage und Form des Grundstücks, die Anforderungen seitens Energieökonomie und das bestehende Umfeld reagiert der Entwurf mit vier in sich kompakt funktionierenden Baukörpern mit exakter Nord-Südausrichtung. Das Gefühl von Wohnen im Park mit toller Aussicht stellt sich somit augenblicklich ein. Die villenartige Baukörperausprägung erleichtert die Identifikation der Bewohner mit ihrem privaten Wohnumfeld.

Im Kern der von Norden erschlossenen Baukörper befindet sich die vertikale Erschließung mit optionalem Lift und rotationssymmetrisch angeordneten Wohnungsvorzonen zur geschossweisen Erschließung der einzelnen Wohnungen. Pro Wohnebene sind vier Blöcke angeordnet, die voneinander leicht abgerückt sind und so einen Spalt zum Treppenhaus öffnen. In Verlängerung der halbprivaten Wohnungsvorzonen stellt die Solarloggia den Übergang zum Außenraum dar. Sie erfüllt unter anderem zwei wichtige Funktionen: durch die satinierte innere Verglasung ermöglicht sie die Kernbelichtung mit sanft einsickerndem Licht und schafft damit eine räumliche Zonierung im Kern und Orientierungsmöglichkeit. Andererseits schaffen die Loggien im Wohnungsverband neue Möglichkeiten zur flexiblen Gestaltung der Wohnungsabläufe. Die Loggien sind fassadenseitig vollständig öffenbar und haben somit den Jahreszeiten entsprechend verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten: im Winter dienen Sie als Wintergarten und permanente Wohnraumerweiterung mit dem Vorteil der passiven solaren Nutzung für den gesamten Wohnbereich. Im Sommer können die Loggien vollständig geöffnet werden und als Freiraum, den Wohnungen direkt zugeordnet genutzt werden.

Die Wohnungsgrundrisse folgen dabei alle dem gleichen Prinzip: An den Kern direkt angeschlossen befinden sich die Eingangs-, Sanitär und Küchenzonen, letztere immer in direktem Sichtkontakt mit der Parklandschaft. Durch die Konzentration der Nebenzonen wird eine einfache versorgungstechnische Erschließung ermöglicht. Die Loggien dienen als flexibel nutzbare Wohnungsteile ohne vorgegebener Funktion, so können sie entweder dem Wohn-, Ess-, Schlafraum zugewiesen werden, oder als eigene Zelle für Einzelaktivitäten dienen.
Dadurch wird die Fassadenfläche ausschließlich zur Belichtung und Belüftung der einzelnen Wohn- und Arbeitsräume herangezogen. Eine sehr flexible Grundrisseinteilung ist der daraus gezogene Vorteil. Die Flexibilität wird durch die Konstruktion mit frei überspannten 6,25 m weiter unterstützt. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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