Bauwerk

Adaptierung Basiliskenhaus
Veit Aschenbrenner Architekten - Wien (A) - 2005
Adaptierung Basiliskenhaus, Foto: Nadine Krier
Adaptierung Basiliskenhaus, Foto: Nadine Krier
21. Oktober 2005 - Az W
Während die Nachrüstung von Wohnhäusern durch Aufzüge mit risalitartigen (heutzutage gerne gläsernen) Vorbauten straßen- oder hofseitig meist relativ unaufwendig vonstatten geht, kann bei sehr alter Bausubstanz, deren Fassade nicht verändert werden darf und deren Erschließung keinen zusätzlichen Luft-Raum birgt, der Einbau eines Lifts zu einem architektonischen Kraftakt geraten. Das im Jahr 1212 erstmals urkundlich erwähnte Basiliskenhaus im Zentrum von Wien ist eines dieser Häuser, deren Substanz den leichtfertigen baulichen Zugriff ohnehin grundsätzlich verwehrt. Die Architekten standen also vor der - an sich kleinen, aber diffizilen - Aufgabe, in ein denkmalgeschütztes Gebäude mit verwinkeltem Stiegenhaus und langgestrecktem Pawlatschenhof einen behindertengerechten Aufzug einzubauen.
Zum Glück tat sich im Bereich des Stiegenhauses eine Raumreserve auf, die genutzt werden konnte: eine Einraumwohnung, die im Laufe der Zeit nur noch zu Abstellzwecken genutzt worden war. Diese Einheit wurde aufgelassen und damit, so die Architekten, „eine durchgängige Vertikale durch das denkmalgeschützte Haus gefunden und das innen liegende Treppenhaus zusätzlich belichtet.“

Die unterschiedlichen Gewölbeformen des Bestands werden nun in jedem Geschoss durch die reliefierte Edelstahlwand des 6-Personen-Lifts „kontrapunktiert“, zugleich jeweils eine Nebenfläche definiert, die als Stauraum stets willkommen ist. Für die Überfahrt des Aufzugs war es notwendig, Teile des Dachstuhls abzutragen – eine Transformation, die es ermöglichte, zusätzlichen Raum für eine kleine Dachterrasse samt Sonnendeck zu schaffen. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at