Bauwerk

Reklamebüro
Caramel, Friedrich Stiper - Linz (A) - 2000
Reklamebüro, Foto: Pez Hejduk
Reklamebüro, Foto: Pez Hejduk
14. September 2003 - Az W
Der Charme des Lapidaren hat funktionslos gewordene Industriebauten in den letzten Jahren längst zur begehrten Immobilie aufsteigen lassen und sich vor allem für jene Nutzergruppe als dienstbar erwiesen, die sich, den eigenen Berufskodices entsprechend, gerne mit dem Nimbus des Kreativen oder Alternativen schmückt. Auch die Linzer Werbeagentur Reklamebüro wurde auf ihrer Suche nach grösseren Räumlichkeiten in einer ehemaligen Lagerhalle im Linzer Hafen fündig und wusste die raue Charakteristik des Bestandes (Stahlbetonskelett, Gussasphalt) als „ausbaufähige“ Gegebenheit von Anfang an zu schätzen.
Die von den Architekten zusätzlich eingebrachten Materialien wie Profilglas, Nadelfilz, Schalungstafeln oder unbehandelter Stahl heben die rohe Ausstrahlung der neuen Büroräumlichkeiten der Agentur auf ein spielerisches Niveau, auf dem Bestehendes nicht kaschiert, sondern kokett tangiert wird.
Die grosse Ganzglastür am Eingang leitet den Besucher zum Empfangspult, das durch „Aufwölbung“ des im Bereich der Arbeitstische errichteten Bodenpodestes entstand. Diese mit grobem Nadelfilz belegte und hinterleuchtete Bodenaufdoppelung wird als infrastrukturelles Kernstück nicht nur aufgrund ihrer schallschluckenden Eigenschaften geschätzt, sondern sorgt auch für eine normale Parapethöhe, die im Ausgangszustand immerhin 125 cm betrug.
Administrative und kreative Bereiche sind durch die Profilglasboxen der Chefbüros und des Besprechungsraums klar voneinander getrennt, an den Kreativbereich grenzt eine sogenannte Recreationszone mit Teeküche und Bibliothek. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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