Bauwerk

„waehlBAR“
synn architekten, nonconform - Wien (A) - 2002
„waehlBAR“, Foto: Alexander Eugen Koller
„waehlBAR“, Foto: Alexander Eugen Koller

´waehlBAR´

14. September 2003 - Az W
Die für den Nationalratswahlkampf 2002 im Auftrag der Grünen entwickelte „wählBAR“ ist ein architektonisches Statement (ein inhaltliches sowieso) wider die Behäbigkeit verfestigter Strukturen. Der zwei Monate lang durch ganz Österreich tourende Kommunikationsraum sollte als offener Attraktor vor allem ein junges Publikum ansprechen.

Unmittelbarkeit der Botschaft (Transparenz, Aufbruch), offene Praktikabilität (keine Hemmschwelle), leichte Transportierbarkeit (oftmaliger Auf- und Abbau) zählten zu den Kernanforderungen an die „wählBAR“ – und die beiden kooperierenden Architektenteams haben für dieses Thema mit einer fließenden Struktur von drei gegeneinander verschobenen Elementen eine sachliche wie charmante Lösung gefunden. Sie merken an, dass von der Präsentation des Entwurfs beim Auftraggeber bis zur Enthüllung der Bar exakt 18 Tage verstrichen seien. Nicht nur der straffe Zeitplan, auch der Kostenrahmen sei genau eingehalten worden.

Die drei identen Elemente mit fließenden Übergängen zwischen Boden, Wand und Decke sind aus CNC-gefrästen Sperrholztafeln gefertigt. Die gesamte Ringkonstruktion besteht aus nur zwei verschiedenen Teilen, die im Windradprinzip angeordnet sind. Die äussere und innere „Gebäudehaut“ besteht aus grünen bzw. transluzenten Planen, die hinterleuchtet und mit Klettbändern auf die Rahmen fixiert werden. Ein geradliniges Barelement durchstösst die drei grünen Ringe in einer Diagonalen und kragt an beiden Enden ins Freie. Doch der Übergang zwischen Drinnen und Draussen ist bei der "wählBAR” - ganz in der Tradition provisorischer Wanderbühnen - ohnehin nur ein gradueller. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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