Bauwerk

Betriebsgebäude F + T
Franziska Ullmann, Peter Ebner - Hallwang bei Salzburg (A) - 2003
Betriebsgebäude F + T, Foto: Rupert Steiner
Betriebsgebäude F + T, Foto: Rupert Steiner
20. August 2003 - Az W
F+T steht als Abkürzung nicht für Fenster und Türen, sondern - wie auch an der Fassade des Showrooms ablesbar - für Fenster und Technik. Beide Elemente des Kürzels finden im Bauwerk eine mehr oder minder beredsame Entsprechung: Einerseits in der Abfolge der ins Glasraster der Fassade gesetzten Fensterfelder, (deren Algorithmus zu ergünden wäre), andererseits in der vertikalen Ordnung der Stahlstützenkonstruktion, die laut kundigen Berichten auf einer Fibonacci-Reihe beruhen, woran ein deutliches Signal Richtung „exakte Wissenschaften“ abzulesen ist.

Der Sockel des mehrfach geknickten Baukörpers besteht aus Ortbeton, ebenso der Erschließungskern - eine markante Schnecke in Rot - und die aus der geschlossenen Nordwand gefaltete Geschoßdecke. Zwischen dieser Betonfalte ist die Stahl-Konstruktion eingespannt, in deren Glas-Füllungen als Anschauungs- und Anwendungsmaterial des Unternehmens Fensterflügel unterschiedlichen Formats sitzen und auf diese Weise das Fassadenbild strukturieren. Das Gebäude hält dem vorbeifahrenden Passanten - der Animismus sei hier verziehen - ungetrübt sein weites, offenes Maul entgegen.

Geschick bewies das Planungsteam auch in der Bewältigung der „Abstandsregelung“ in Bezug auf die Autobahn bz. Bundesstraße B1, wo gesetzeshalber 40 Meter Distanz vorgeschrieben gewesen wären; - angesichts der gegebenen Verhältnisse eine blinde baubehindernde Vorschrift, die es gelang argumentativ auszuhebeln. Denn bekanntermassen ist Architektur nicht nur eine Entwurfskunst, sondern auch eine Überzeugungs-Disziplin. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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