Bauwerk

Zentralsparkasse Favoriten
Günther Domenig - Wien (A) - 1979
Zentralsparkasse Favoriten, Foto: Friedrich Achleitner
Zentralsparkasse Favoriten, Foto: Friedrich Achleitner
14. September 2003 - Az W
Die Zentralsparkassen-Zweigstelle von Favoriten ist der bedeutendste Bau der „Grazer Schule“ in dieser frühen Phase. Hätte die Architektur nicht ihre gespannt-nervöse Expressivität, ihren pulsierenden Formenduktus, müsste man sie als überzogen funktionalistisch bezeichnen, denn jedes Detail, jede Konstruktion, jedes Element ist aus seiner Leistung herausgeformt: So ergibt sich innerhalb einer bloßgelegten Technologie eine biomorphe Metaphorik - Knochen, Sehnen, Häute, Schuppen, Röhren, Adern, die aber nicht nur in einer rationalen Weise vorweisen, was sie tun, sondern eine irrational-geschlossene ästhetische Welt mit eigener Logik und Dynamik ergeben.
Domenig ist Baumeister genug, um die räumliche Organisation einer Bank mit seinen Vorstellungen zu synchronisieren. Zweifellos ist diese Bankfiliale für die Wiener Architektur eine Herausforderung: sie relativiert und reflektiert nichts, sie stellt keine Beziehungen, Analogien zur Geschichte her, reagiert nicht auf die Tradition der Moderne.
Domenig sucht eine individuelle, gespannte Emotionalität, die bewusst an Grenzen geht, alles riskiert. Das „Prinzip Wucherung“, die freie Bewegung im Raum, erhält trotz der komplizierten Konzeptions- und Herstellungsprozesse seine Spontaneität und seine ungebrochene Wirkung.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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