Bauwerk

Wohnsiedlung Pilotengasse
Adolf Krischanitz, Herzog & de Meuron, Steidle Architekten - Wien (A) - 1992
Wohnsiedlung Pilotengasse, Foto: Luftreportagen Hausmann
Wohnsiedlung Pilotengasse, Foto: Margherita Spiluttini
Wohnsiedlung Pilotengasse, Foto: Margherita Spiluttini
14. September 2003 - Az W
Die nördlich der Donau ins ebene Bauland gesetzte Siedlung besteht aus 201 zweigeschossigen Reihen- und Einzelhäusern, wobei sich je drei gekrümmte Ost-West-Zeilen um ein imaginäres Zentrum gruppieren. Im Norden und Süden haben die Architekten die Zeilenköpfe individuell gestaltet und damit jeweils markante Punkte gesetzt. Herzog & de Meuron entwarfen drei Haustypen: Typ A: L-förmig mit einem privaten Garten; Typ C: Reihenhaus, in dem eine gewundene Treppe und die Versorgungseinrichtungen alle auf einer Seite untergebracht sind; Typ D: angelegt um eine Freitreppe, die direkt ins Obergeschoss führt. Diese Randzeile übernimmt den Lärmschutz der Westflanke und weist an dieser Fassade nur kleinste Fensteröffnungen auf.

Die Fassadenteile sind im jeweiligen Farbton des darunterliegenden Materials gehalten (Herzog & de Meuron wollten in Zusammenarbeit mit Helmut Federle einen erdigen Charakter durch Verwendung „verschmutzter“ Zutaten erzielen). Der Zeilenabschnitt von Adolf Krischanitz weist eine Fünferfolge von jeweils um 90° gedrehten Grundrissen auf: Runderschließung des Wohnbereichs im EG und unregelmäßige Anordung der Öffnungen in der Fassade. Steidles Zeile zeichnet sich durch Kompaktheit und Rationalismus in der Grundrissgestaltung aus, Varianz erfolgt bei ihm durch Spiegelungen. Insgesamt gibt es 21 verschiedene Wohntypen, davon 13 Einzelhäuser, 5 Doppelhäuser mit 10 Wohnungen, 6 Geschosswohnungen, 35 Reihenhäuser mit 172 Wohnungen und 2 Gemeinschaftshäuser. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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