Bauwerk

Glasmuseum Bärnbach
Klaus Kada - Bärnbach (A) - 1988
Glasmuseum Bärnbach, Foto: Michael Schuster
Glasmuseum Bärnbach, Foto: Friedrich Achleitner
14. September 2003 - Az W
Der Architekt benutzte das alte Generatorenhaus der Bärnbacher Glashütte als Kernbau des neuen Museums, ummantelte ihn auf drei Seiten mit neuen Elementen und demonstrierte mit diesen das spezifische Potential moderner Glas-Bautechnik. Im Kontrast zu den gitterartigen Stahlbetonrahmen des Generatorenhauses bestehen die Zubauten aus großformatigen horizontalen und vertikalen Scheiben, die sowohl vom Bestand als auch voneinander durch verglaste Flächen auf Distanz gerückt sind.
So kreist um das robuste innere Skelett herum ein lockeres, schwebendes Gefüge aus transparenten, opaquen und nichttransparenten Platten, die durch filigrane Stahlkonstruktionen verspannt und mit dem Kernbau verknüpft sind.
Der spektakulärste Teil der Eingangshalle ist die rund zehn Meter hohe, sprossenlose Glaswand an der Straßenfront. Sie ist an der Innenseite durch quergestellte Glasrippen ausgesteift, mit wenigen Metallhalterungen und Stahlseilen verzurrt, und an der Nordseite von einem Blechzylinder durchdrungen.
Kada interpretiert hier gleichsam didaktisch die Sehnsüchte der Moderne, für die eben das Glas eine wesentliche Rolle spielte: die Auflösung der Baumasse in voneinander unabhängige Flächenteile, die innige Durchdringung von Außen- und Innenraum, die größtmögliche Transparenz aller Übergänge und Raumgelenke.
Mit dem Glasmuseum markiert Kada in der Szene der „Grazer Schule“ auch einen Wendepunkt in der Tendenz von der expressiven, biomorphen und materialbetonten Phase zu einer abstrakteren, sachlichen Eleganz.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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