Bauwerk

Grossglockner Hochalpenstrasse
Franz Wallack - Fusch (A) - 1935
Grossglockner Hochalpenstrasse, Foto: Friedrich Achleitner
14. September 2003 - Az W
Der österreichische Bauingenieur Franz Wallack trieb seit 1925 die Planung einer Alpenpaßstraße über das Tauernmassiv zielstrebig voran. Die 48 km lange Nord-Südverbindung über das Hochtor zwischen Bruck im Salzachtal und Heiligenblut im Kärntner Mölltal führt über das Fuscher Törl, 2428 m ; den Mittertörltunnel, 2328 m; sowie durch den Scheiteltunnel beim Hochtor, 2503 m ü. M.
Mit Stichstraßen werden touristisch attraktive Aussichtspunkte erschlossen: zur Franz Josefs Höhe, 2363 m, zu deren Füßen die Pasterze, der größte Gletscher Österreichs sich ausbreitet, und zur Edelweißspitze, 2577 m, mit Rundsicht auf zahlreiche Gipfel. Bei der Linienführung ging es dem erfahrenen Schifahrer und Alpinisten Franz Wallack darum, jene Lagen zu meiden, wo Schnee bis in den Sommer hinein mehrere Meter hoch liegenbleibt.
Zugleich wollte er mit einer möglichst geringen Zahl von engen Kehren auskommen. Die „engmaschigen“ Entwicklungen sind ein Merkmal der im 19. Jahrhundert erbauten Paßstraßen, etwa jener über das Stilfserjoch, 1824, oder die Tremola-Kehren der Gotthardstraße, 1830. Wichtig ist auch die Randausbildung: Neben dem geschotterten Straßenband und der angrenzenden, spärlich mit Pflanzen besetzten hochalpinen Erdoberfläche, gewinnt die Kette der Wehrsteine als räumliche Begrenzung an Wirkung.
Dieser durchläßige Rand, erzeugt mit einer Reihe von punktförmigen Elementen, unterscheidet sich von dem fast gleichzeitig entstandenen der Deutschen Alpenstraße, der, zwischen Asphalt und Wiese, wie mit dem Messer gezogen erscheint. Später, im Zuge der Asphaltierung, verlor der nun mit Leitplanken versehene Straßenzug der Glocknerstraße seinen umgebungsnahen Charakter. Motorradfahrer schätzen aber auch heute noch die flüssige Linienführung.
Ein Erinnerungsmal am Fuscher Törl, erbaut von Clemens Holzmeister im Jahre 1936, erinnert an die Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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