Bauwerk

Sparkassenplatz Innsbruck
Johannes Wiesflecker - Innsbruck (A) - 2005
Sparkassenplatz Innsbruck, Foto: Markus Bstieler
Sparkassenplatz Innsbruck, Foto: Johannes Wiesflecker
Mit einem Wettbewerb für eine neue Kundenhalle begann 1994 die räumliche Umstrukturierung der Gebäude rund um den Innsbrucker Sparkassenplatz. Johannes Wiesflecker, der den Wettbewerb gewann, wurde in der Folge von der Tiroler Sparkasse mit allen weiteren baulichen Maßnahmen rund um diesen zentralen Innsbrucker Platz betraut.

Die Konzeption des Sparkassenplatz entwickelte sich aus der Idee, eine großzügige urbane Fläche freizuspielen und Raum für Aktivitäten auf der sich neu entwickelnden innerstädtischen Querachse vom Adolf-Pichler-Platz über das Rathaus und den Sparkassenplatz bis zum Bahnhof und der Frachtenbahnhofbebauung zu schaffen. Alle früheren Einbauten wurden entfernt, die gestalterischen Eingriffe selbst sind gering und ordnen sich der Grundidee eines möglichst freien Platzraumes unter. Der Bodenbelag – Gußasphalt mit Alueinstreuung – weicht nur wenig vom herkömmlichen Straßen- und Gehsteigmaterial ab, Rigole als Entwässerung dienen als Infrastrukturpunkte mit Wasser-, Strom- und EDV-Anschlüssen und betonen die neue Querachse. Vertikal nehmen sechs Meter hohe Alulichtstelen die Rigole auf. Steh- und Sitzelemente in unterschiedlicher Haptik laden als östlicher Platzabschluss zum Verweilen ohne Konsumzwang ein.

Der Passagenbereich zur Maria-Theresien-Straße wurde verbreitert und mit künstlerischen Elementen umgestaltet. Eine visuelle Lichtinstallation von Peter Sandbichler löst die räumliche Begrenzung entlang einer Seite des öffentlichen Raumes auf. Ca. 1000 auf einem schwarzen Raster ausgerichtete Lichtpunkte werden mit zwei unterschiedlichen Farben so angesteuert, dass eine Farbe jeweils den Nachtanteil und die andere den Tagesanteil des jeweiligen Kalenderdatums repräsentiert.

Auf eine Bepflanzung des Platzes wurde bewusst verzichtet, dafür bilden bepflanzte Steingabionen an einer bestehenden Gebäudefassade eine „grüne Wand“, die sich mit den Jahreszeiten verändert. Dieser Vertikalgarten, der die Flora des Alpengebirges in artifiziell-urbaner Prägung zitiert, integriert den Altbestand in den Platzraum ohne dass das Gebäude selbst verändert wurde. Die Raumbildung komplettiert ein ausfahrbares, hinterleuchtetes Membrandach in massiven Stahlträgern, das als flexibler Witterungsschutz für Veranstaltungen dient.

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc