Bauwerk

Badehaus Greifenstein
eisvogel. - Greifenstein (A) - 2005
Badehaus Greifenstein, Foto: Katharina Bayer
Badehaus Greifenstein, Foto: Katharina Bayer
30. April 2006 - Az W
Die ab den 1920er Jahren in Pfahlbauweise errichtete Badehaussiedlung Greifenstein (der in der Frühzeit die Überflutungen der Donau immer wieder stark zugesetzt haben), liegt seit der Fertigstellung der Staustufe Greifenstein 1984 in relativer Hochwassersicherheit an einem ruhigen Altarm der Donau. Das im Frühsommer 2005 fertiggestellte Badehaus ersetzt eine abgewohnte und zu klein gewordene Hütte aus Familienbesitz, die den gestiegenen Ansprüchen (vermehrte bzw. ganzjährige Bewohnbarkeit) nicht mehr entsprach. Zitat Presseinformation: „So entschlossen sich die Bauherren schweren Herzens, die bestehende Hütte abzubrechen und durch einen Neubau zu ersetzen. Keine leichte Ausgangslage für die jungen Architektinnen, gab es doch schon eine lange Tradition im Bewohnen des Sommerhauses und viele eingespielte Abläufe und Gewohnheiten, die auch im Neubau leicht von der Hand gehen sollten. Gleichzeitig hat sich der weit geräumigere Neubau in ein Konzert kleiner, aufgeständerter Badehütten einzureihen.“

Diese Eingliederung des neuen Baukörpers in das kleinmaßstäbliche Soziotop am Donauarm gelang durch das „Ineinanderschachteln“ zweier Kuben, in denen die Funktionen Wohnen und Schlafen sinnfällig voneinander getrennt und aufeinander bezogen werden. In zeitgemäßer Interpretation der hochwasserbedingten Pfahl-Typologie der Siedlung ruht der Holzbau auf einer Unterkonstruktion aus Stahl, die horizontale Schalung aus unbehandeltem Lärchenholz betont den „ruhenden Schwebezustand“ des Baukörpers, dessen Terrassendecks den Wohnraum ins Freie erweitern und am Dach eine zusätzlichen Ruhepunkt schaffen.

Für die alte Badehütte gab es übrigens auch noch ein Happy End: ein Nachbar kaufte das abrissbereite Häuschen und und stellte es zwei Grundstücke weiter wieder auf. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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