Das ins geschlossen bebaute Stadtgebiet eingefügte Bestandshaus in Wien-Hietzing wurde entsprechend der städtebaulichen Widmung (Bauklasse II, 10,5 Meter) aufgestockt und meidet den maßstäblichen Bruch mit seiner Umgebung durch allzu augenfällige Aufbauten. Ein durchgehendes Fensterband an der Straßenseite belichtet das neue Hauptgeschoss, auf ihm sitzt das neue blechgedeckte Schrägdach auf, das den „Übergang zwischen Alt und Neu in Form einer Fuge“ (Radatz) ohne elaborierte Gestik löst. An der Hofseite ist die neue Struktur plastischer ausformuliert, hier wurden den Wohnräumen sowohl im 2. OG als auch im Dachgeschoss Terrassen vorgelagert. Ingesamt besteht der Ausbau aus einer Holz-Leichtbaukonstruktion, verbunden mit einer Stahlstützenkonstruktion und einer auf die Dippelbaumdecke aufgebrachten Stahlbetondecke mit umlaufendem Stahlbetonrost.

Das Bestandshaus wurde auf beiden Seiten mit einem mineralischen Vollwärmeschutz thermisch saniert, auch die straßenseitig zwischenzeitlich eingesetzten Plastikfenster haben ihre Schuldigkeit getan und sind zeitgemäßen Fensterkonstruktionen gewichen, die durch ihre Einheitlichkeit das Gesamterscheinungsbild des Hauses erheblich verfeinern. (Text: Gabriele Kaiser)