Bauwerk

Ensemble Das Paradies
Cornelius Kolig - Vorderberg (A) - 1980

Ensemble „Das Paradies“

26. April 2007 - Architektur Haus Kärnten
Seit 1980 baut Kolig am Grundstück des Elternhauses ein Gesamtwerk aus Natur, Kunstobjekten und Gebäuden. Es ist Speicher, Werkstatt und Erlebnisraum, vom Künstler durchgestaltet und selbst ausgeführt. Die Anlage wurde 2003 von der Gail vermurt, ist aber wieder gereinigt und an den Umfassungswänden mit neuen Teilen ergänzt. Als hram (slowen.: Lagerhaus) mit einfachen Hallen nach Art bäuerlicher Wirtschaftstrakte begonnen, steigerte Kolig das Areal in eine pseudosakrale Sphäre – keine heile Welt, vielmehr komplexe Versuchsanordnung von Bedeutungs-ebenen, schockartige und ironische Installationen zum Thema Mensch/Natur, Eros/Thanatos, Mythos/Alltag. Da die Bauphysik hier keine wesentliche Rolle spielt, ist Koligs „einfaches“ Bauen kaum als allgemeines Prinzip anwendbar, und wie Achleitner meint, gelingt es ja nur mehr artistischen Einzelleistungen, mit modernen Industriebaustoffen so selbstverständliche Wirkungen zu erzielen wie bei alten bäuerlichen Bauten. Koligs „Irrgarten des Trivialen“ (Arno Ritter) dekonstruiert vor allem eines: das mehr denn je populäre, romantisierende Natur-, Kunst- und Gesellschaftsbild. Ein „Paradies“ also als abgründige Gegenwelt zur Trivialität rundum. (Text: Otto Kapfinger)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at

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