Bauwerk

Haus Schnitzer-Bruch
maaars architecture - Mühlgraben (A) - 2006
Haus Schnitzer-Bruch, Foto: Bruno Klomfar
Haus Schnitzer-Bruch, Foto: Bruno Klomfar
12. Februar 2007 - Az W
Die Grundlage für diesen Entwurf eines Einfamilienhauses bildeten mehrere Faktoren. Der exponierten Lage des Bauplatzes an einem der höchstgelegenen Punkte in der Region sollte ebenso Rechnung getragen werden wie der Tatsache der Unverbaubarkeit und Uneinsehbarkeit nach Süden sowie nach Westen. Der Übergang zwischen Innen- und Außenraum sollte fließend sein, die Natur in das Hausinnere transferiert werden. Neben den Standardfunktionen eines Einfamilienhauses wurde auch ein Büroraum gefordert. Die Auswahl der Baustoffe hatte dem Energiekonzept, welches ausschließlich auf erneuerbare Energieträger ausgerichtet werden sollte, zu entsprechen.

Basierend auf dieser Ausgangslage wurden zwei Baukörper geschaffen. Das längliche, gestreckte Haupthaus beherbergt die Standardfunktionen Kochen, Wohnen, Schlafen, ein Gästezimmer und die zugehörigen Nasszellen. Auf eine südseitig auskragende Betonbasis, welche den Technik- u.- Lagerraum beinhaltet, wurde eine eingeschossige Fertigteilkonstruktion aus Massivholzlamellen aufgesetzt. Der Büroraum ist in einem separaten, auf Punktfundamenten stehendem Massivholzkubus untergebracht. Dieser soll nach abgeschlossener Renovierung des 300 m südlich liegenden Bauernhofes, in einem Stück per Tieflader zu eben diesem transportiert werden und dort die Funktion der Hotelrezeption übernehmen. An seine Stelle tritt dann eine Gartenlaube welche das Ensemble des abgeschatteten „Osthofes“ wieder komplettiert.

Aufbauzeit des gesamten Holzbaues, inklusive der Glaselemente, sowie der Dachabdichtung: 9 Tage. Alle Holzteile sind außen wie innen sichtbar belassen, der Kontrast der „warmen“ Holzhülle zur „kalten“ technischen Glasfassade verleiht den Räumen Spannung und fokussiert den Blick auf die unterhalb des Hauses liegende Hügellandschaft. Die komplette Außenhülle wurde mittels Nano-Technologie vor Verwitterung geschützt. Durch diese Veredelung der Holzoberfläche im Nano-Bereich wird Wasser abgestoßen, Pilzbefall verhindert und der Prozess des Vergrauens
verlangsamt. Die Raum hohen Glaselemente bestehen aus Fixverglasungen, welche generell ohne sichtbare Rahmenkonstruktion ausgeführt wurden, sowie speziellen, nach außen auf-schlagenden, Holz-Alu Drehtüren, die durch ihre extrem
schmalen Stockkonstruktionen mit den filigranen Fixverglasungsteilen harmonieren. Die Glasdrehtüren sind teilweise mit speziellen 180°-Bändern versehen, und können im Sommer in geöffneter Stellung fixiert werden. Die Glasflächen werden südseitig von einem großzügigem Vordach abgeschattet. (Text: Architekt)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Clemens Bruch
Helene Schnitzer

Tragwerksplanung

Fotografie