Bauwerk

RedLounge Paulus-Apotheke
monomere - Wien (A) - 2006
RedLounge Paulus-Apotheke, Foto: monomere
RedLounge Paulus-Apotheke, Foto: monomere
25. März 2007 - Az W
Die Ausgangssituation war komplex: Gefordert waren ein stressfreies Rückzugsgebiet für das Apotheken-Personal inklusive komfortabler Teeküche und Spintraum, eine Erweiterung der Kundenbetreuung für individuell abgestimmte Gesundheitsberatung und ein zusätzlicher Arbeitsplatz im Backoffice-Bereich - alles auf 35 m²! Die zu erwartenden Funktionsabläufe wurden mit dem Ziel einer möglichst effizienten und funktionsübergreifenden Raumnutzung einer genauen Analyse unterzogen. Es galt Synergien zu nutzen, die möglich und erwünscht sind und Abgrenzungen zu definieren, um gegenseitige Störungen zu vermeiden.

Ein allseitig umgebendes Einbaumöbel nimmt - neben jeder Menge Stauraum - inselmäßig zugeteite Funktionsbereiche auf und integriert diese zu einer gesamträumlichen Einheit:
Die linksseitige Schrankfront leitet von der Schreibtischfläche für den Computer-Arbeitsplatz zu dem Lounge-Sitzmöbel über, der Küchenblock schließt direkt an der Rückseite des Sofas an und ist seitlich über Niveausprünge mit der Ablagefläche daneben verbunden. An der Fensterseite befinden sich der frei aufgestellte Tisch für Beratung bzw. Mittagspause und das tagsüber meist unsichtbare Klappbett für zusätzliche Nachtdiensteinheiten oder spezielle (liegende) Behandlungen, dahinter birgt ein schmaler Korridor die nötigen Aufbewahrungsschränke für das Personal.
Den übergreifenden Rahmen für alle Aktivitäten bildet das „Panoramaregal“, eine umlaufende Spange, die auf Augenhöhe den Aufenthaltsbereich mit der Beratungs- und Office-Zone zu einer räumlichen Einheit zusammenfasst. Diese leuchtend rote Nische, die ebenso wie der Bodenbelag mit Linoleum ausgelegt und hinterleuchtet ist, bildet an allen Wänden eine starke horizontale Zäsur in der Höhenentwicklung und einen farblichen Kontrast zum schlicht gehaltenen Einbauschrank mit seinen grifflosen Fronten in hochglanz-weißem Max-Dekor. Selbst vor das vorhandenen Fensterportal schiebt sich dieser Bügel und stellt den visuellen Kontakt zur Auslage her. Um auf jede Situation flexibel reagieren zu können, besteht die Möglichkeit, verschiedene Zonen mittels raumhoher, in geschwungenen Deckenschienen geführte Gardinen abzugrenzen. Wie transluzente Filter schieben sie sich dann vor die geschützten Bereiche und brechen dort mit dem sonst überaus klaren Raumcharakter. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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