Die beiden ähnlichen Baukörper - vergleichbar mit den beiden Comicfiguren „Schultze“ und „Schulze“ aus „TINTIN“ - sind im Gestaltungsplan vorgegeben. Sie definieren den hofartigen Aussenraum als gesellschaftliches Zentrum der Anlage mit Blick aufs Multengut, welches dem Ort den Namen gibt. Der Aussenraum ist Ankunftsort und Lustgarten mit Vogelvolière und Wasserspiel für Bewohner und Besucher. Kirschbäume und Hecken mit Buchs und Buche schaffen je nach Jahreszeit eine unterschiedliche Stimmung.

Prägendes architektonisches Element ist die fast 90 m lange Holzplattform als Ruhe- und Sonnenterrasse in der Tradition klassischer Alpenhotelbauten des 19. Jahrhunderts. Foyer, Essaal, Lounge, Bibliothek, Chemineeraum und Vortragsraum sind direkt hinter der Veranda angeordnet. Die typologische Ausprägung und Abfolge dieser Räume sowie die schier endlose Front der Kastenfenster nehmen wiederum explizit Bezug auf die faszinierende Welt der Gesellschaftsräume dieser Hotels, insbesondere zu den Verandatypologien, beispielsweise des Hotels Schatzalp in Davos, welches durch Thomas Mann’s Roman „Der Zauberberg“ berühmt geworden ist

Eine unterirdische Passage verbindet den Hauptbau mit dem unteren Haus, der Dépendence. Daran angeordnet sind weitere Einrichtungen wie Wellness, Waschsalon, Massageraum und Musikzimmer. Über Oblichter fliesst natürliches Licht in diese Räume. Blaue „Lichtkanonen“ bei den Liftkernen markieren die Aufgänge zu den beiden Häuser. Zusammen mit der Passage bilden sie das Rückgrat der Anlage und dienen als Orientierungshilfen, in- und ausserhalb der beiden Häuser.

Die Wohngeschosse bestehen aus einer zweibündigen Anlage mit den nach Osten und Westen orientierten Zweizimmer-Wohnungen. In den Gebäudeköpfen liegen die Dreizimmerwohnungen. Die farbig ausgestrichene „rue intérieure“ ist wiederum über die Treppenhäuser und die Lichtkanone belichtet. Im ersten Obergeschoss des Hauptbaus ist die Pflegeabteilung untergebracht. (Text: Architekten)