Bauwerk

Wolkenturm
tnE Architects - Grafenegg (A) - 2007

Maximale Schallenergie

28. August 2008 - Doris Kleilein
Die ersten Fragen stellen sich beim Anblick der Freiluftbühne Grafenegg bereits von Weitem: Hat es akustische Gründe, dass das Bauwerk genau so aussieht? Wirft die mehrfach gefaltete Rückwand der Bühne die Schallwellen derart ideal in die Ränge, dass sie als die beste Formvariante erschien? Muss der „Wolkenturm“ sich so schief und schräg auftürmen, nur um gegebenenfalls Platz für die Bühnentechnik eines Popkonzerts vorzuhalten?

Tatsächlich leitet sich die Form des Gebäudes nur zum Teil von akustischen Anforderungen ab. Vielmehr bezieht sie sich auf landschaftliche Elemente: auf die Mulden und Senken des 32 Hektar großen Schlossparks Grafenegg nahe der nie­der­österreichischen Stadt Krems, der zunächst als barocker Sterngarten angelegt und im 19. Jahrhundert zum englischen Landschaftsgarten umgebaut und erweitert wurde. Die Freiluftbühne wurde in die vorgefundene „Große Senke“ unweit des Schlosses eingepasst, welche die Architekten um weitere eineinhalb Meter ausheben und für die Ränge modellieren ließen. Mit dem etwa hundert Meter entfernten Schloss Grafenegg der Familie Metternich-Sándor, einem der wichtigsten Zeugnisse des österreichischen Historismus, hat die neue Bühne auf den ersten Blick nichts zu schaffen, sieht man von den grasbewachsenen Kuppen einmal ab, die sich vom einstigen Wassergraben des Schlosses in die Höhe schwingen. Vollständigen Artikel ansehen.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Bauwelt

Ansprechpartner:in für diese Seite: Redaktionmail[at]bauwelt.de

Akteure

Architektur

Bauherrschaft

Tragwerksplanung

Landschaftsarchitektur

Fotografie