Die in die Jahre gekommene Schulanlage der HAK/HASCH I+ II in Salzburg, 1969 von den Architekten Soyka & Rauth-Maiacher entworfen, entsprach nicht mehr den technischen Erfordernissen der Zeit und sollte einer thermischen und brandschutztechnischen Sanierung unterzogen werden, zugleich sollte das Ensemble um einen Abendschultrakt mit 15 Klassen, einem naturwissenschaftlichem Zentrum, einem Konferenzzimmer und einer Bibliothek erweitert werden. Aus dem von der BIG 2001 EU-weit ausgelobten Wettbewerb ging das Büro one room (Georg Huber und Karl Meinhart) als Sieger hervor.

Die Architekten konzipierten eine rund 120 Meter lange bogenförmige Spange (Stahlbetonbau mit VWS-Fassade), die den Richtung Südosten ausfransenden Gebäudekomplex mit einer paraventartigen Vorzone fasst, ohne ihn vom Salzachufer abzuschirmen. One room vergleichen den neuen aufgeständerten Gebäudeteil, der an zwei Punkten an den Bestand andockt, eine neue Hofsituation generiert und sich dem öffentlichen Raum an der Salzach zuwendet, mit einer Hyperbel, die an deren offenen Enden Anknüpfungspunkte für die Entwicklung der Stadt bietet. Auch in der Höhenentwicklung schließt der neue Flügel an die bestehende Substanz an, ein durchlaufendes Band beweglicher Aluminiumlamellen als Sonnenschutz vor den Fenstern betont die horizontale Erstreckung des geschwungenen Baukörpers. Die Erschließung der Obergeschosse erfolgt hauptsächlich über eine einläufige Treppe an der Schnittstelle zwischen Bestand und Neubau, die sich zur geräumigen Pausenfläche weitet. Die Klassenräume folgen dem Bogenverlauf an der (dem Fluss zugewandten) Außenseite des Flügels, die innenliegende Gang ist durch linsenartige Ausstülpungen differenziert, die als gemütliche Sitznischen eine von den Schülerinnen und Schülern gerne angenommene Intimität des kommunikativen Austauschs gewähren. (Text: Gabriele Kaiser)