Im Erdgeschoss eines Ende der 1970er Jahren errichteten Gebäudes wurde ein ehemaliges Lager zu einem Architekturbüro umgebaut. Die Lage in unmittelbarer Nähe zur Innsbrucker „Ausgehmeile“ in einem soziokulturellen Umfeld von alternativen Kulturvereinen, Musiklokalen, Bars und Clubs, sowie Flüchtlings- und Obdachlosenbetreuungsstätten führte zum Konzept eines „Shopbüros“, das der bad architects group erlaubt, quasi als passiver Flaneur am Stadtgeschehen teilzuhaben. Gleichzeitig wird der Büroraum selbst zur Bühne und die ornamental durchbrochene, nachts hinterleuchtete Schiebewand zum Bühnenbild und Blickfang.

Sämtliche Innenräume erhielten einen einfärbigen, orangefarbenen Linoleumboden, die Decken des Hauptbüroraums und des Besprechungsraums wurden mit – üblicherweise von Musikstudios verwendeten – Schaumstoffmatten verkleidet, womit das akustische Raumklima wesentlich verbessert werden konnte. Eine Schiebewand strukturiert den Altbau, trennt den Hauptbüroraum von den Nebenräumen und dient zugleich als Abdeckung der Ablageregale. Für dieses Schiebeelement wurden gewöhnliche Wärmedämmplatten ohne zusätzliche Halterung auf Laufschienen montiert. Durch die spezielle Gestaltung verwandelt sich das alltägliche Baumaterial in ein Luxusobjekt. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text der Architekten)