Bauwerk

Schlosshotel Velden, Um- und Zubau
Jabornegg & Pálffy - Velden am Wörthersee (A) - 2008
Schlosshotel Velden, Um- und Zubau, Foto: Friedrich Achleitner
Schlosshotel Velden, Um- und Zubau, Foto: Friedrich Achleitner
19. Oktober 2008 - Az W
Auf den in der Wettbewerbsausschreibung geäußerten Wunsch nach einer neuen und deutlich sichtbaren Identität des Ortes reagiert der Entwurf mit einem Ensemble von drei Baukörpern mit klaren geometrischen Formen, die sich von ihrer dispersen städtebaulichen Umgebung deutlich abgrenzen, und damit auch ein neues Zentrum festlegen. Die neuen Bauteile werden so als eine Einheit verstanden, auch wenn sie auch nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander stehen. Die einzigartige Lage, wie auch die geschlossene Baukörperform des Schlosses wirken im Verhältnis zur Umgebung wie ein Solitär. Im 19. und 20. Jahrhundert erfolgen Erweiterungen und Anbauten des Schlosses von romantischer Prägung, die jedoch innerhalb des Gesamtkomplexes den Eindruck verstreuter Torsi vermitteln.

Der Entwurf greift die in historischen Darstellungen sichtbare Hofbebauung wieder auf, die das Schloss umschlossen und so seine Umgebung strukturiert hat. Auf diese Weise werden die historisierenden Zubauten mit ihrer auflösenden Wirkung wieder innerhalb einer neuen Hofbebauung gefasst und in deren Mitte gerückt. Im neuen Baukörper befinden sich Schlossappartments sowie die gewünschte Hotelerweiterung. Die einzelnen Funktionsbereiche sind durch ein übersichtliches System der Erschließung miteinander verbunden, das aus den unterschiedlichsten Perspektiven den Blick immer wieder auf das Schloss lenkt.
Zentraler Kreuzungspunkt des Erschließungsnetzes ist der Wellnessbereich, der auf dem Eingangsniveau des Schlosses angeordnet in die bestehende Topographie des Geländes eingefügt wird. Die Belichtung der Räume erfolgt einerseits über Oberlichter von der künstlichen Wasserebene im Hofbereich und andererseits über Einschnitte in das Gelände, die so gleichzeitig eine Sicht in den Park ermöglichen. Diese beiden unterschiedlichen Formen aus einem gestreuten und einem gerichteten Tageslichtanteil werden von den Wasserflächen im Inneren zusätzlich an die Raumoberflächen gespiegelt.

Im Gegensatz zu dieser räumlichen Anordnung wird der Poolbereich exponiert in die Parklandschaft gesetzt, und bietet einen fokussierten Blick auf den See oder die Teichlandschaft des Parks. Die Parkappartements sind in ihrer Lage und Zuschnitt im Wesentlichen von den Sichtbeziehung zum See bestimmt. Die Neuplanung des Beachclubs nimmt das Volumen der ehemaligen Strandrestauration auf, ohne dabei jedoch die gleiche Höhe zu erreichen. Die Nutzung verlangt nach einem hohen Grad der Transparenz und Flexibilität, der innerhalb einer klar definierten Gebäudehülle eingelöst wird. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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