Bauwerk

Wohnanlage ´Bingser Au´
Markus Koch, Michael Loudon, Bruno Spagolla - Bludenz (A) - 1987
Wohnanlage ´Bingser Au´, Foto: Margherita Spiluttini
Wohnanlage ´Bingser Au´, Foto: Margherita Spiluttini

Wohnanlage „Bingser Au“

14. September 2003 - Az W
Erster Teil einer doppelt so groß geplanten Anlage, bestehend aus dreigeschoßigen Nordzeilen mit Etagenwohnungen und kammartig davor gelagerten Ost-West-Zeilen mit Reihenhäusern. Speziell die Typologie und Technologie dieser Reihenhäuser ist konzeptionell beachtenswert. 6 m breit und 10 m tief sind die Geschoße nur durch die in der Mitte quergestellte Stiege und den an einer Feuermauer hochgeführten Kamin definiert.
Der Balkenrhythmus der Holzdecken (Achsmaß 1 m) gibt gleichsam ein Muster an möglichen Raumteilungen vor und korrespondiert mit dem Riegelwerk der Außenwände, das ebenfalls einen variabel interpretierbaren Raster von Fenster-, Türöffnungen bzw. Brüstungen darstellt. Am Eingang ist drei Stufen über Niveau ein überdachter Vorplatz und der Windfang angefügt; zum Garten hinaus ein Terrassenstreifen mit Holzrost, vom weit auskragenden Pultdach geschützt; im Dachgeschoß vom Garten abgewandt eine große Dachterrasse; flaches Pultdach; das Ganze halbseitig unterkellert.
Unter den von Koch/Loudon - im Sinne von Adolf Loos berühmtem Patent „Haus mit einer Mauer“ (1921) - entwickelten Haustypen zweifellos jener, wo das nutzungsneutrale Raumangebot am besten mit sehr vielfältigen Innen- Außenbeziehungen ergänzt ist. Ausgeklügelte konstruktive Einfachheit der Primärstruktur, mit 800 Stunden Eigenleistung pro Haus komplettiert. (Text: Otto Kapfinger in „Baukunst in Vorarlberg seit 1980, Hrsg. VAI / KUB“)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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