Bauwerk

Plattform Waltherpark
columbosnext - Innsbruck (A) - 2008
Plattform Waltherpark, Foto: Hanno Mackowitz
Plattform Waltherpark, Foto: Hanno Mackowitz

„... ich will an den Inn“

Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2008

26. September 2008 - aut. architektur und tirol
Die Plattform „... ich will an den Inn“ im Walther Park hat sich in kürzester Zeit, wie wir uns selbst überzeugen konnten, als Treffpunkt etabliert. Man sitzt, lehnt, geht, klettert und trifft sich gerne auf und um das „eigentümliche“ Objekt. Sichtbare Berührungsängste gibt es keine und trotz seiner Eigentümlichkeit scheint es bereits fest mit dem Leben und dem Erscheinungsbild des Parks verwachsen zu sein.

Die Wahl von unprätenziösen Holzlatten, die im Eigenbau zu einem faszinierenden und räumlich vielfältigen Objekt zusammengebaut wurden und die zur Entstehung des Objektes parallel verlaufenden Aktionen wie die „Uferwerkstatt“ oder das „Frühstück im Park“, die von den Architekten sehr bewusst als immaterieller Baustein im Planungs- und Bauprozess eingesetzt wurden, spielen hierbei eine wesentliche Rolle.

Ausgangspunkt für das Projekt war ein Auftrag von „aut. architektur und tirol“ für den Walther-von-der-Vogelweide-Park eine temporäre, begehbare Plattform zu konzipieren, die während der Architekturtage 08 als Treffpunkt und Ausgangspunkt für Stadtspaziergänge und Bauwerksbesichtigungen funktioniert. Die Architektengruppe columbosnext witterte das Potential des Auftrags und erweiterte für sich die Themenstellung: „Über diese Schaffung einer physischen Infrastruktur hinaus, haben wir vor, durch Vernetzungsarbeit einen ideellen Raum zu gestalten, in welchem Reflexion, Diskussion und Weiterführung eines Themas stattfinden kann, das für das Leben in Innsbruck relevant ist und ein wichtiges Potential dieser Stadt darstellt: der Flussraum und der Umgang mit diesem.“

So entstand an der Grenze zwischen Fluss- und öffentlichem Grünraum die über den Inn auskragende Plattform, von weithin sichtbar, begehbar und vielfältig nutzbar, die dieses ambivalente Verhältnis sichtbar macht und Arbeitsweisen und Zielvorstellungen im öffentlichen Raum reflektieren und überprüfen will.

Die Auszeichnung honoriert das Werk einer neuen Architektengeneration, die nicht Aufgaben erfüllt, sondern Fragen stellt, die den gesellschaftspolitischen Aspekt von Architektur ernst nimmt und das Experiment in pragmatischer als auch in formaler Hinsicht sucht. (Jurytext: Marie-Therese Harnoncourt)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc