Bauwerk

erz – Wohnbau Erzherzog-Karl-Straße
pool Architektur - Wien (A) - 2011
erz – Wohnbau Erzherzog-Karl-Straße, Foto: Hertha Hurnaus
erz – Wohnbau Erzherzog-Karl-Straße, Foto: Hertha Hurnaus
erz – Wohnbau Erzherzog-Karl-Straße, Foto: Hertha Hurnaus

Bebauungsgebiet 1

29. Juli 2011 - Az W
Das Projekt geht auf einen gewonnenen Bauträgerwettbewerb für das Gebiet Erzherzog-Karl-Straße – Lavaterstraße – Aspernstraße aus dem Jahr 2007 zurück. Für den Bauplatz 1 entlang der Erzherzog-Karl-Straße ergaben sich daraus ein geknickter, straßenbegleitender Riegel und vier freistehende Doppelhäuser im Hofbereich. Die Architekten nutzten die baurechtliche Möglichkeit zur Drehung der Giebelfläche parallel zur Baufluchtlinie und erzielten dadurch zusätzliche Kubatur. Diese wurde jedoch nicht zur Erhöhung der Nutzfläche herangezogen, sondern dient der qualitativen Verbesserung der Wohnbereiche. So haben 70% von 107 Wohnungen Wohn- und Essbereiche mit Raumhöhen von 3,9 m, zum Teil bis zu 5 m. Die Wohnungsgrundrisse erstrecken sich über mehrere Ebenen, drei Wohnebenen im Norden und zwei Wohnebenen im Süden. Die überhohen Wohn-Essbereiche und die vorgeschalteten Freiräume sind nach Süden, Richtung Erzherzog Karl Straße orientiert. Der Kochbereich auf der „Empore“ dient auch als Verteilerzone im Wohnungsverband. Die räumliche Staffelung mit bis zu 5 m Raumhöhe und Blickbeziehungen vom Wohnraum zum Kochbereich hinauf vermittelt eine räumliche Großzügigkeit, die mit einer Nettonutzfläche alleine nicht erzielt werden könnte. Alle Wohnungen erstrecken sich über die gesamte Haustiefe. So wird die Möglichkeit der Querlüftung sichergestellt und eine räumliche Differenzierung der Aufenthaltszonen erzielt.

Die vertikale Erschließung erfolgt über drei Stiegenhaus- bzw. Liftkerne, welche durch Mittelgänge verbunden sind. Großzügig geöffnete Stiegenbereiche und horizontale sowie vertikale Lichttrichter machen aus den Erschließungswegen Orte der Kommunikation. Das Erdgeschoss wird für Gemeinschaftsräume wie z.B. Kinderspiel-, Hausgemeinschafts- und Fahrradräume genutzt. Der Freiraum wird durch Pflanzungen und topografische Elemente strukturiert. Zwischen dem straßenseitigen Riegel und den Doppelhäusern wird der Raum durch bewachsene Hügel geordnet und die subjektiv wahrgenommene Distanz zwischen öffentlichem Zugang und privaten Freibereichen vergrößert. Zudem schützen Bäume die privaten Außenräume vor Einblicken aus den Wohnungen des hohen Bauteils. (Text Architekten, redaktionell überarbeitet Martina Frühwirth)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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