Bauwerk

Wohnbau „Leben am Tivoli“ – Bauteil 2
Manzl Ritsch Sandner - Innsbruck (A) - 2008
Wohnbau „Leben am Tivoli“ – Bauteil 2, Foto: Pia Sandner
Wohnbau „Leben am Tivoli“ – Bauteil 2, Foto: Angelo Kaunat

„Leben am Tivoli“ – Bauteil 2

Am südwestlichen Eck des innerstädtischen Erweiterungsgebiets „am Tivoli“ realisierten die Architekten Gerhard Manzl, Johann Ritsch und Manfred Sandner einen Wohnbau mit Geschäftszone im Erdgeschossbereich. Der Bau ist – wie alle übrigen Bebauungen auf diesem Areal – aus einem Wettbewerb hervorgegangen und basiert auf der im städtebaulichen Leitprojekt vorgegebenen Blockrandbebauung.

Im Unterschied zu anderen Bauteilen (s. eigene Einträge) wird bei diesem Projekt das Konzept der Blockrandbebauung nur in der Erdgeschosszone umlaufend durchgezogen und in den oberen Geschossen in einen Gebäudewinkel und einen „Eckkubus“ aufgelöst. Der keilförmige Gebäudewinkel bietet entlang des stark befahrenen Südrings den notwendigen Schallschutz, zum Sill-Ufer hin und nach Norden ist der Bauköper partiell geöffnet und sichert den Wohnungen Besonnung und weiten Ausblick.

Das Erdgeschoss fungiert in erster Linie als Geschäftzone, lediglich im Westen, entlang der parkähnlichen Silluferverbauung, sind Wohnungen mit Vorgärten untergebracht. Über diesem Sockel wurde ein großzügiger, den Wohnungen zugeordneter Platz realisiert. Der nach Westen ausgerichtete, überhöhte „obere Stadtplatz östlich der Sill“ ist bewusst städtisch gestaltet und nimmt räumlich Bezug zur Nordkette, zum Stadtkern von Innsbruck und in der Folge zum Oberinntal (Hechenberg).

Die insgesamt 90 Wohnungen sind über zentral gelegene Stiegenhäuser und Lifte erschlossen und konsequent vom Südring abgewandt – entlang der straßenseitigen Baukörperseite bietet ein vorgelagerter Laubengang die notwendige Abschottung. Sämtlichen Wohnungen ist eine Terrasse bzw. ein breiter Balkon zugeordnet, raumhohe Fensterelemente optimieren die Belichtung der Wohn- und Schlafräume.

Die einzelnen Bauteile – Platte, Winkel und Kubus – sind von einer hinterlüfteten Leichtkonstruktion mit emailliertem Glas in unterschiedlichen Transparenzstufen überzogen. Durch diese einheitliche Gestaltung entsteht eine monolithische Wirkung des Gesamtköpers, die den großstädtischen Gesamtcharakter des Projekts verstärkt und die Städtebau-Intention des Masterplans unterstreicht. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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