Bauwerk

Haus m
Caramel - Linz (A) - 2007
Haus m, Foto: Otto Hainzl
Haus m, Foto: Otto Hainzl
16. November 2008 - Az W
Der Pöstlingberg ist nicht nur bekanntes Wahrzeichen der oberösterreichischen Landeshauptstadt, sondern zählt nach wie vor auch zu den begehrtesten Wohnlagen in Linz. Wer sich hier niederlässt, kann bei relativer Stadtnähe Ruhe und Aussicht genießen. So auch die Bewohner des von Caramel geplanten Hauses m. Der 12 x 12 Meter große, in den Hang des Pöstlingberges gesetzte Kubus wurde so nah wie baurechtlich erlaubt an die nord- östliche Grundstücksecke gerückt. Zwei geschlossene Fronten schützen das Haus vor den Einblicken der höher gelegenen Nachbarschaft. Richtung Süden und Westen jedoch öffnet sich das Gebäude mit zwei Nurglasfassaden. Die westgerichtete Front bietet einen weitläufigen Ausblick über das Donautal und fängt bis spät Abends das Sonnenlicht ein, dabei schützt ein außen liegender Gewebevorhang vor zuviel Einstrahlung und Überhitzung. Die Südfassade weicht in freier Form von den Außenkanten des Kubus zurück und bildet so einen überdachten Terrassenbereich. Direkt davor wurde ein großzügiger Schwimmteich angelegt. Nach innen entwickelt sich das Haus von den offenen Koch/Ess/Wohnbereichen im Südwesten Richtung Schwimmteich zu den geschlossenen Schlafräumen im Nordosten.

Das nicht unterkellerte Haus besteht aus vorgefertigten hochwärmegedämmten Holzwerkstoffpaneelen, die innerhalb weniger Stunden mittels Autokran auf die betonierte Bodenplatte aufgesetzt wurden. Die schräg gestellten und einander kreuzenden Stahlstützen an der Westfassade sorgen für die nötige Aussteifung des Gebäudes. Die Dachplatte ist leicht nach Osten geneigt und entwässert das Dach rinnenlos über die Fassade in einen schottergefüllten Sickerschacht an der Rückseite des Hauses.
Eingehüllt wird der Kubus von Kunststoffmembranen; im Dachbereich von weißen EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)-Folien; im Fassadenbereich (unsichtbar mit der Dachbahn verschweißt) von weißem teflonbeschichtetem PVC.
Die einfache Form des Baukörpers und der hohe Vorfertigungsgrad sowie eine sehr gute Wärmedämmung aus Zellstoff, der Einsatz von Brennwerttechnologie und außen liegender Beschattung ermöglichten eine ökonomische Bauweise mit ansehnlicher Ökobilanz. (Gabriele Kaiser nach einem Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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