Bauwerk

WHA Purkersdorf
Georg W. Reinberg, Martha Carolina Enriquez-Reinberg - Niederösterreich - 2008
WHA Purkersdorf, Foto: Rupert Steiner
WHA Purkersdorf, Foto: Rupert Steiner
15. März 2009 - Az W
Das Hanggrundstück in Purkersdorf ist von einer typischen Wienerwaldvilla – dem Rest einer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Kolonie – dominiert. Diese Bestandsvilla wurde saniert und mit einer dreigeschossigen Loggia (Stahlkonstruktion) anstelle des früher vorhandenen Wintergartens ergänzt. Zudem wurde das weiterhin dominierende Althaus östlich um einen Gebäudeteil erweitert (der einem ehemaligen Zubau an dieser Stelle entspricht), sowie das Dachgeschoss mit zwei Wohneinheiten ausgebaut. Die südlich angrenzende Neubauzeile mit vier Wohneinheiten steht auf einem Parkdecksockel in der Wintergasse. Ein Doppelhaus nördlich der Villa bildet mit dieser einen hofförmigen Freiraum. Im nördlichen Zwickel des Grundstücks stehen drei Einzelhäuser, die mit der angrenzenden Einfamilienhausbebauung korrespondieren. Über den erdberührenden Teilen aus Ortbeton sind sämtliche Neubauten der insgesamt 14 Wohneinheiten umfassenden Anlage in einer Holzkonstruktion mit Brettsperrholzplatten und außenliegender Wärmedämmung, die durch eine Holzlattung geschützt wird, errichtet.

Entsprechend den Prinzipien eines Passivhauses setzt das Energiekonzept auf sehr gute Wärmebewahrung. Eine hochwirksame Dämmung, Fenster und Türen mit Passivhausqualität, luftdichte Konstruktionen und die Rückgewinnung der Wärme aus der Abluft (kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung) minimieren den Heizwärmebedarf. Der Restbedarf wird mittels einer zentralen Biomasse-Heizungsanlage gedeckt. Ein zentraler Pelletskessel im Kellergeschoss der Villa erzeugt Wärme für Heizzwecke und für das Warmwasser. Zusätzlich wird die Wärmeerzeugung von einer Solaranlage (am Dach des Althauses) unterstützt. In unmittelbarer Nachbarschaft zur neuen Wohnhausanlage haben die Architekten Anfang der 1980er Jahre schon einmal ein Projekt mit ähnlicher Aufgabenstellung realisiert. Die zwischenzeitliche Entwicklung der Solararchitektur ist nicht zu übersehen. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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