Bauwerk

21er Haus
Adolf Krischanitz - Wien (A) - 2012
21er Haus © Belvedere, Wien / Ian Ehm
21er Haus © Gerhard Koller

Ein Glaspalast für die Gegenwartskunst

Die erste Bauphase ist abgeschlossen: Am Mittwoch wurde das 20er-Haus dem Belvedere übergeben. Nun folgt der Innenausbau. Im September 2011 soll der Pavillon wiedereröffnet werden.

12. November 2010 - Thomas Trenkler
1958 für die Weltausstellung in Brüssel nach den Plänen von Karl Schwanzer errichtet, war der gläserne Pavillon im Schweizergarten von 1962 bis 2001 als 20er-Haus das erste Museum moderner Kunst des Bundes. Seit 2002, nach dem Umzug des Mumok in das Museumsquartier, gehört das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zum Belvedere.

Es konnte aber, dringend sanierungsbedürftig, nicht genutzt werden. Erst nach jahrelangen Verhandlungen schrieb die Burghauptmannschaft, für den Pavillon zuständig, einen Wettbewerb aus. Adolf Krischanitz, ein Schüler von Schwanzer, gewann ihn. Doch die Finanzierung, vor allem des neuen Büroturms, blieb weiter ungeklärt. Erst im Juni 2008 konnte mit dem Umbau begonnen werden. Das Wirtschaftsministerium steuerte für die erste Phase 11,3 Millionen Euro bei, das Kulturministerium 2,7 Millionen und die Wotruba-Stiftung, die mit ihrem Archiv und ihrer Sammlung einziehen wird, eine Million Euro.

Die unterirdisch gelegene Nutzfläche wurde von 1100 auf 5000 Quadratmeter erweitert, die Dach- und Fassadenflächen, die Stahltragwerkskonstruktion sowie die Ver- und Entsorgungseinrichtungen wurden saniert, zwei Flucht-Stiegenhäuser eingebaut.

Die erste Bauphase ist nun abgeschlossen. Am Mittwoch übergab die Burghauptmannschaft den Rohbau an Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco. In der zweiten Phase folgt der Innenausbau. Viel Zeit bleibt aber nicht: Husslein-Arco will die Dependance, die sich der österreichischen Kunst seit 1945 im internationalen Kontext widmen wird, am 20. September 2011 mit einer Ausstellung eröffnen, die sich künstlerisch mit der Geschichte des Pavillons beschäftigt: Genau 49 Jahre zuvor, am 20. September 1962, war das 20er-Haus seiner Bestimmung übergeben worden.

Für den Innenausbau sind etwa 16 Millionen Euro vonnöten. Deren sechs sind vorhanden, die fehlenden zehn Millionen wurden zwar zugesagt, aber noch nicht zugesichert. Husslein ist aber zuversichtlich: „Kulturministerin Claudia Schmied betonte mehrfach, wie wichtig ihr das Projekt ist.“

Nicht inkludiert in den Kosten ist der Bau des Büroturms: Das Belvedere hat ihn über Sponsoring zu finanzieren. Husslein-Arco glaubt, bis zur Eröffnung zumindest die Fassade realisieren zu können: „Das 20er-Haus braucht ein Zeichen.“ Ein Eyecatcher ist der Büroturm schon jetzt. Denn Marko Lulic erklärte das Gebäude in großen Lettern zum Museum of Revolution (siehe O-Ton). Des Widerspruchs, dass ein Museum der Gegenwartskunst im 21. Jahrhundert „20er-Haus“ heißt, ist sich die impulsive Direktorin bewusst. Die Marke sei aber sehr stark - und werde daher wohl nicht geändert.

Zur Verfügung stehen künftig 6825 Quadratmeter. Neben der Wotruba-Stiftung wird auch die Artothek des Bundes einziehen. Aber allein die reine Ausstellungsfläche für das Belvedere beträgt 2275 Quadratmeter. Diese zu bespielen kostet viel Geld. Zudem ist Miete zu zahlen. Husslein-Arco hofft daher auf eine Erhöhung der Basisabgeltung. Derzeit schaut es aber schlecht aus: Schmied gab bekannt, dass die Subvention 2011 nicht erhöht werden könne.

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Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Österreichische Galerie Belvedere

Tragwerksplanung

Fotografie

wettbewerb

Das Projekt ist aus dem Verfahren Erneuerung und Erweiterung des Museums des 20. Jahrhunderts hervorgegangen

1. Rang, Gewinner
Adolf Krischanitz


2. Stufe
Mikado Architects, Ulrich Burtscher


2. Stufe
Werner Neuwirth


2. Stufe
EHS Freie Architekten BDA - Gerd Eicher, Lothar Hitzig, Adolf Schindhelm


2. Stufe
Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH, Vasko + Partner, Ingenieure, Ziviltech. für Bauwesen und Verfahrenstechnik Ges.m.b.H., Schluder Architektur ZT GmbH


2. Stufe
Kaufmann - Wanas ZT GmbH


2. Stufe
Miralles Tagliabue EMBT


2. Stufe
Peter Hanousek


2. Stufe
Stephan Braunfels


1. Stufe
Christian Kronaus, Stephan Vary, Karl Baumschlager, Dietmar Eberle


1. Stufe
Ganahl-Ifsits-Larch Architekten ZT KEG, aoffice - Arch. DI Gerhard Höllmüller


1. Stufe
Kersten Eberhard


1. Stufe
Georg Wieland


1. Stufe
KSV Krüger Schubert Vandreike Planung und Kommunikation GmbH


1. Stufe
Alfred Jacoby


1. Stufe
Krumbe + Schäfer Architekten


1. Stufe
Sander Hofrichter Architekten


1. Stufe
Wolfgang Tschapeller


1. Stufe
Markus Spiegelfeld, FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH


1. Stufe
Architekten Schremmer - Jell ZT GmbH


1. Stufe
Wien Fluss Architekten


1. Stufe
atelier 23 architekten zt gmbh


1. Stufe
Soyka Silber Soyka Architekten, Sigrid Brell-Cokcan


1. Stufe
Georg Baldass


1. Stufe
Stephan Unger


1. Stufe
Rahm Architekten ZT KEG


1. Stufe
Wilhelm Kleyhons, Christian Thalhammer, Uwe Hübner


1. Stufe
Martin Wurnig, Branimir Kljajic


1. Stufe
Max Dudler


1. Stufe
Mathias Kruppa, Sebastian Kruppa


1. Stufe
Caramel architekten zt-gesellschaft m.b.H.


1. Stufe
smc Alsop


1. Stufe
Hubert Tillger, Reinhard Drexel


1. Stufe
Pálmar Kristmundsson, Bernd Kolb


1. Stufe
Gerhard Balser Architektengemeinschaft, Andreas Thomczyk


1. Stufe
Atelier Architekt Schultermeyer, Friedrich Pluharz


1. Stufe
Gerhard Vana


1. Stufe
Roland Girardi


1. Stufe
Ernst Kopper


1. Stufe
Alexander Runser


1. Stufe
Rudolf Rollwagen


1. Stufe
Bulant & Wailzer Architekten


1. Stufe
Project - M GmbH


1. Stufe
Wilford Schupp Architekten


1. Stufe
Peter Alt


1. Stufe
n!studio Susanna Ferrini Antonello Stella


1. Stufe
Friedemann Silveri


1. Stufe
Franz Knauer


1. Stufe
Hugo Potyka, Heinrich Schuller, Johannes Melbinger


1. Stufe
Waldburg, Haeseler & Partner


1. Stufe
Architektenwerkstatt Bienik Miozga


1. Stufe
Kaup Jesse Hofmayr Werner Architekten BDA


1. Stufe
Wolfgang Kergaßner


1. Stufe
Michael Lyssy, Wendl ZT GmbH


1. Stufe
Erlen & Partner Freie Architekten


1. Stufe
Gert Zachmann


1. Stufe
Benthem Crouwel Architekten


1. Stufe
Rudolf Prohazka


1. Stufe
Schmidhuber + Partner GBR


1. Stufe
Aika Schluchtmann Architekten


1. Stufe
Klaus Bachmann


1. Stufe


1. Stufe
Wibke Haverkamp


1. Stufe
Atelier Lohrer


1. Stufe
Heinz Braun


1. Stufe
Margaritha Drnec-Schmidt


1. Stufe
Kühn Malvezzi GmbH


1. Stufe
Ante Radojkovic


1. Stufe
Robert Felber


1. Stufe
Rüdiger Lainer


1. Stufe
BEHF Ebner Hasenauer Ferenczy ZT GmbH


1. Stufe
Steinmayr & Mascher


1. Stufe
AN_Architects ZT GmbH


1. Stufe
Pörner Ingenieurgesellschaft mbH


1. Stufe
Architekt Kreiner ZT GmbH


1. Stufe
Treberspurg & Partner Architekten ZT GmbH


1. Stufe
Gabriele Kimla


1. Stufe
Löneke Architekten Berlin


1. Stufe
Andreas Schmitzer


1. Stufe
Muck Petzet und Partner Architekten, Josef Peter Meier-Scupin


1. Stufe
Anton Zieger


1. Stufe
Bernahrd Heid Architekten BDA GbR


1. Stufe
Wolfgang Rockelmann


1. Stufe
Studio Andreas Heller GmbH


1. Stufe
Sexer Loyrette Architecture


1. Stufe
Christoph Huber