Bauwerk

WHA Quellenstraße
Ernst Linsberger - Wien (A) - 2008
WHA Quellenstraße, Foto: Andreas Buchberger
WHA Quellenstraße, Foto: Andreas Buchberger
20. September 2009 - Az W
Das Wohnhaus in der Quellenstraße in Wien-Favoriten schließt die Ecke einer nachkriegszeitlichen Blockrandbebauung und ist im städtebaulichen Nahbereich des Reumannplatzes gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Auch die ausgezeichnete Nahversorgung eines vitalen Grätzelsoziotops unterscheidet diesen Stadtbaustein von zahlreichen Wohnprojekten, die in monofunktionaler Abgeschiedenheit und in peripherer Lage ihr Dasein fristen. Doch am Puls des Lebens pulsiert nicht selten auch der Verkehr, und so war bei der Planung des Dreispänners die Abwendung der Lärmemission „bei gleichzeitiger Wahrung großzügiger Belichtung und Besonnung“ (Linsberger) ein zentrales Thema. Die nach Westen und Süden weisenden Straßenfronten sind schachbrettartig durch eingezogene und verglaste Loggien mit integrierten Pflanztrögen strukturiert, sodass sämtliche Wohnräume ausreichend mit Tageslicht versorgt werden. Jede der insgesamt 21, großteils durchgesteckten und querdurchlüfteten Wohnungen verfügt über mindestens einen Freiraum bzw. ruhige Zimmer zum begrünten Innenhof. Die Dachgeschoßwohnungen sind mit große Terrassen ausgestattet, im transparent konzipierten Erdgeschosslokal hat sich ein Frisiersalon eingemietet. Der Hauseingang in der Herndlgasse ist im Unterschied zur Garageneinfahrt an der Quellenstraße dem städtischen Treiben schon etwas entrückt.
Die durchdachten Grundrisslösungen mit ihrem alternierenden Rhythmus bodenbündiger Bepflanzungszonen verleihen der Fassade eine prägnante Physiognomie und zeigen, dass auch im herkömmlichen Gefüge einer Blockrandbebauung nuancenreiche Wohnqualitäten realisierbar sind. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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