Bauwerk

Karrée St. Marx - Bauplatz E
Geiswinkler & Geiswinkler - Wien (A) - 2009
Karrée St. Marx - Bauplatz E, Foto: Manfred Seidl
Karrée St. Marx - Bauplatz E, Foto: Manfred Seidl
Karrée St. Marx - Bauplatz E, Foto: Manfred Seidl
16. August 2010 - Az W
Aus einem 2003 durchgeführten Gutachterverfahren zur Erlangung eines städtebaulichen Leitkonzepts für das Karree St. Marx – Teilstück jenes innerstädtischen Zielgebiets der Wiener Stadplanung in Erdberg, auf dem sich von 1848 bis in die 1970er Jahre der erste Wiener Schlachthof befand – ging der stadtlandschaftlich differenzierte Entwurf von Kinayeh & Markus Geiswinkler als Siegerprojekt hervor. An der verkehrsreichen Schlachthausgasse bleiben in ihrem Konzept zwei Baufelder einer Büro- und Gewerbenutzung vorbehalten (wegen der Finanzkrise auf Eis gelegt), während dahinter eine dem Wohnbau gewidmete L-förmige Randbebauung den Rahmen für fünf Stadtvillen bildet, die mit im Sockel durchlässiger Baustruktur locker ins Gelände der „Erdberger Stadtwildnis“ gesetzt sind, die im gesamten Areal spürbar bleibt. 2006 wurde für die drei Wohnbau-Parzellen auf Basis des städtebaulichen Grundmusters ein Bauträgerwettbewerb ausgeschrieben, um ein möglichst breites Angebot an leistbaren Wohnraum zu schaffen (insgesamt ca. 420 geförderte Mietwohnungen).

Die drei freistehenden Punkthäuser im Bauteil C wurden von Elsa Prochazka entworfen, die zweigliedrige Konfiguration des Bauteil D von querkraft architekten (siehe gesonderte Einträge). Mit dem Bauteil E von Geiswinkler & Geiswinkler findet das durchgrünte Ensemble der Punkthäuser durch eine L-förmige Randbebauung einen rahmenden Abschluss. Der straßenbegleitende Baukörper mit gartenseitiger Laubengangerschließung (101 Wohneinheiten, 16 Wohnungstypen) ist im Bereich der Hauptstiegenhäuser durchlässig und verbindet die dahinter liegende Stadtvilla (59 Wohneinheiten, 8 Wohnungstypen) mit dem Stadtraum. Den Wohnungen ist ein teilweise 2-geschosshoher Vertikalgarten vorgeschaltet, ein Prinzip der räumlichen Aufwertung einer Loggia, das die Architekten bereits in früheren Wohnprojekten erfolgreich angewandt haben. Die mit Wellblech bekleideten Brüstungen sind über die Unterkante gezogen, was die Räumlichkeit dieser Freibereiche verstärkt. Durch das Anheben der Baukörper und ein durchdachtes System aus Rampen, Laubengängen und Brücken werden die privaten Freibereiche geschützt und die Gemeinschaftseinrichtungen im Zwischengeschoss natürlich belichtet. (Text: Gabriele Kaiser)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft

Tragwerksplanung

Landschaftsarchitektur

Fotografie