Bauwerk

Haus ICP
Tp3 Architekten - St. Valentin (A) - 2010
Haus ICP, Foto: Tp3 Architekten
Haus ICP, Foto: Tp3 Architekten
6. September 2010 - afo
Durch den Umstand, dass die Großmutter des Bauherren ein Alter erreicht hatte, in dem sie nicht mehr alle Tätigkeiten im Haushalt alleine bewerkstelligen konnte, und die Entfernung beider Wohnstätten zu groß war, entschloss man sich in das Haus der Großmutter zu ziehen, um eine angemessene und wirtschaftliche Hilfeleistung gewährleisten zu können. Da dieses Haus in St. Valentin aber in keinster Weise den Anforderungen für zwei weitere Bewohner entsprach entschloss man sich einen Architekten zu konsultieren um eine Erweiterung des Hauses vorzunehmen.
Nach ersten Analysen und Entwürfen wurde vom Architekturbüro, aufgrund des lang gestreckten Grundstückes, ein Zubau vorschlagen welcher alle geforderten Parameter erfüllte. Zum einen würde die Großmutter ihre letzten Lebensjahre im gewohnten Umfeld verbringen und zum anderen ihre Privatsphäre erhalten bleiben. Auch konnte man mit einem Zubau ein Nebeneinander im Freiraum gewährleisten.
Die Offenheit der Bauherren ermöglichte es uns ohne Zwänge an den Entwurf herangehen zu können. Daraus entwickelte sich eine sehr eigenwillige und unorthodoxe Projektidee, bei dem der Zubau als eingeschossiger Baukörper konzipiert wurde, der die Vorzüge eines Hotelzimmers mit den Vorteilen des Einfamilienhauses in sich vereint und als eigenständiges Gebäude funktioniert. Wichtige Parameter für die Form des Grundrisses waren der Sonnenverlauf, die inneren Raumabfolge und der Wunsch nach zwei privaten aber unterschiedlichen Terrassen. Aus diesen Gründen vollzieht der Baukörper gleich zweimal eine Richtungsänderung, an deren Knickkante sich die 2 Terrassen herausbilden. Die Winkel der Richtungsänderungen sind nicht beliebig sondern in Abhängigkeit des Sonnenverlaufes, um eine optimale Besonnung zu gewährleisten. Ebenso ist auch der funktionale Ablauf der Innenräume mit den Terrassen und dem Sonnenverlauf abgestimmt. Somit tritt die Grundrisskomposition als Spiegelbild des Tagesablaufes in Erscheinung. Die Fassaden thematisieren das „in Würde Altern“. Der Holzbau wurde mit Kupferbahnen eingekleidet, welche über die Zeit eine Patina anlegen. Kombiniert wird das Kupfer mit Holz, das naturbelassen vergrauen wird, sowie mit Besenstrich behandelten Betonflächen. Die Reinheit der Materialien bringt eine Archaik zum Ausdruck, der die Sinne anspricht. (Text: Architekten)

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