Bauwerk

Einfamilienhaus Rinner
Hermann Kaufmann - Egg (A) - 2007
Einfamilienhaus Rinner, Foto: Manfred Felder
Einfamilienhaus Rinner, Foto: Manfred Felder

EFH Rinner

Transformation von innen

7. August 2011 - vai
Der Bregenzerwald zeigt sich als weitgehend intakte Kulturlandschaft, in der kompakte Siedlungsstrukturen eingebettet liegen. Die architektonisch prägenden Elemente dieser Gegend sind nach wie vor die traditionellen Bauernhäuser. Bei ihnen bilden der gestrickte, mit Schindeln verkleidete Wohnteil und der in Riegelbauweise erstellte Wirtschaftstrakt eine geschlossene Einheit. Doch der Strukturwandel im ländlichen Raum bedingt auch hier oftmals den Verlust der ursprünglich landwirtschaftlichen Funktion. Daher wird die Erhaltung und Neunutzung der Bausubstanz zu einer wichtigen Aufgabe für die Zukunft dieser Region, um einem schleichenden Identitätsverlust vorzubeugen.

Das Haus Rinner liegt auf einem Hügel etwas ausserhalb des Dorfkerns von Egg. Der Architekt und die Besitzer waren sich in dem Wunsch einig, dass auch nach dem Umbau alle typischen Merkmale eines charakteristischen Bregenzerwälderhauses erhalten bleiben sollten.
So wurde für das Künstler- und Lehrerehepaar der historische Wohnteil behutsam adaptiert und nur durch einzelne funktionale Elemente an den Standard unserer Zeit angepasst.
Der Wirtschaftsteil konnte in gleicher Kubatur durch einen Neubau mit massivem Erdgeschoss ersetzt werden, um Raum für eine Garage und ein lichtes Atelier zu schaffen. In der darauf errichteten modernen Holzkonstruktion entstanden Wohnräume für ein weiteres Familienmitglied und durch eine Neuorganisation der Erschliessungsstruktur wurden alle Teile des Gebäudes sinnvoll miteinander in Beziehung gesetzt.
Da die Zweiteiligkeit des Hauses einen zentralen Gestaltungsgedanken bildete, sollte in der vertikal verschalten Fassade die architektonische Sprache des Bestandes aufgenommen werden. Eine Herausforderung stellten dabei die grossen Öffnungen auf der Aussichtsseite im Osten dar, doch durch zusammenhängende Holzflächen und Lamellenläden gelang es, das ruhige Erscheinungsbild beizubehalten.
Text: Tina Mott

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Edith Rinner
Reinhold Rinner